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Friedrich Taubmann: Pulicelli Epitaphium
#1
Vatikan 
Friedrich Taubmann
1565 - 1613 Deutschland


Pulicelli Epitaphium


PARVULUS heic iaceo, tenui sub pulvere pulex;
Illa puellarum semper-acerba lues.
Quei miser occiderim, ne quaerite quaeso puellae:
Vestro more, nimis ambitiosus eram.
Taubmanus, Praetor, Frencelius atque Siberus
Nuper consorteis instituere dapes.
heic ego defungens parasiti munere, lusus
Experior saltu liberiore meos:
Et mergor pater a pleno stagnante falerno.
Heu nimis infelix tum parasitus eram!
Sed aedit ambitio poenas. vos discite, fratres,
Intra foeminei septa manere fori.
Hoc tamen e vobis cupio praescire, Poetae,
Quis vespillo meas texerit exsuvias.



Grabschrift eines Flohes

Hier lieg' ich, armer Floh, den Staub bedecken soll,
ich, unter dessen Biss die Mädchen alle leiden.
Wem ich nun starb, fragt nicht, ich bitte euch, ihr Maiden.
Nach eurem Vorbild war ich gar zu anspruchsvoll.

Taubmanus, Praetor, Frenzel und Siberius
zum brüderlichen Mahl zusamm'gekommen waren;
Ich stellte hinten an mein Parasitgebaren,
erprobte mich, doch war mein Sprung zu zügellos

und ich versank in einem Kelch Falernerwein.
So sollt' ich ein unglücklicher Schmarotzer sein.
Ich musste büßen, daß ich meinen Ehrgeiz weckte.

Bleibt, ihr Genossen, lieber bei den Mädchenbissen,
doch dies verlange ich gleichwohl von euch zu wissen:
wer wohl als Leichenträger meinen Leib bedeckte.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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