17.08.2024, 09:51
Erlösung am Vortragsabend
(für Rudolf Leonhard)
Ein düstrer Dichter liest verschlottert schlecht
und lispelt hingelümmelt wie ein Junge,
der lax gelernt hat, mit verzagter Zunge
und röchelt krumm und rülpst und radebrecht.
Und einer steht wie ein Kommis, verschlungen,
als ob er sich am Ladentisch erfrecht,
pomadisiert, ein doofer Dirnenknecht,
und hat sich Prosa vom Gesäß gerungen.
An einem Tisch trieft eine Dichterfrau,
wie eine Tschechin, die aus den Bordellen
nach langen Orgien hierher gehinkt,
mit einem steilen Stirnstrich, reizend grau,
der keine Schande fremd und kein Verstellen
und die so lieblich nach Erleben stinkt.
(für Rudolf Leonhard)
Ein düstrer Dichter liest verschlottert schlecht
und lispelt hingelümmelt wie ein Junge,
der lax gelernt hat, mit verzagter Zunge
und röchelt krumm und rülpst und radebrecht.
Und einer steht wie ein Kommis, verschlungen,
als ob er sich am Ladentisch erfrecht,
pomadisiert, ein doofer Dirnenknecht,
und hat sich Prosa vom Gesäß gerungen.
An einem Tisch trieft eine Dichterfrau,
wie eine Tschechin, die aus den Bordellen
nach langen Orgien hierher gehinkt,
mit einem steilen Stirnstrich, reizend grau,
der keine Schande fremd und kein Verstellen
und die so lieblich nach Erleben stinkt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.