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Seufzendes Sonett des Gefangenen
#1
Seufzendes Sonett des Gefangenen

Mein Leben ist in engem Raum gefangen,
bei Menschen, die aus Liebe taub und blind,
in ihrem Kerker war ich schon als Kind,
und noch kann nicht die Welt zu mir gelangen.

Noch weiß ich nicht, wie draußen Menschen sind,
und lausche hoffend in geheimem Bangen,
wenn Lieder, die sie mir vor Jahren sangen,
die Vögel wieder singen und der Wind!

Ihr Singen ist mir ein vertrautes Grüßen
aus ferner Welt, dahin mein Herz mich zieht,
und dies mein Träumen immer wieder spiegelt,
doch trag ich schwere Ketten an den Füßen,
und Nacht ist alles, was mein Auge sieht,
und meines Kerkers Tür bleibt fest verriegelt!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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