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Wir bleiben vereint unterm Dach der Gedanken
#1
Wir bleiben vereint unterm Dach der Gedanken
(Für Leni, Pfingsten 1916)


Warum, durch innigen Liebeszwang vermählt,
verwunden wir uns doch bis zur Verzweiflung oft;
warum wird jener Himmel, den sich Herz von Herz erhofft,
zur Zwietracht, wo der Leidende durch Leiden quält?

Da mich die Welt in Todesängste treibt,
wehr' ich mich jäh, und meine Waffe trifft - dein Angesicht!
Einsamster Schrei in Reue: "Wenn dich meine Wut zerbricht,
weiß ich nichts, was mir noch vom Leben bleibt!"

Verschwistert sind im Innersten die Ranken
untrennbar ineinander, und es wohnt
das gleiche Wort uns schöpferisch im Blute.

Ewig vereint das Dach uns der Gedanken,
mit Liebeslust wird Liebesnot belohnt,
und das Vermorschte loht zu jungem Mute.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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