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Sonnenschein und Schatten
#1
Sonnenschein und Schatten

Der Sonnenschein lag über meinem Haupte!
Gar warm und wohlig reckte ich die Glieder,
Dem Vogel gleich, der sich auf Goldgefieder
Hinauf zum Quell des Lichts zu tragen glaubte! –

Ein tiefer Schatten, der mich jäh beraubte
Des holden Lichtes, senkte sich hernieder;
Es kam ein Sturm – nun sehe ich mich wieder:
Ein morscher Stamm, der vor der Zeit entlaubte. –

Und doch, ich habe Blüten einst getragen;
kühn wollt’ ich mich hinauf zur Höhe wagen,
Rings um mich her die Andern überragen!

Umsonst! die dichten Zweige sind entblättert,
Die starken Äste dürr und schon verwettert –
O käm ein Blitz, der auch den Stamm zerschmettert! -



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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