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Langeweile
#1
Langeweile

Verdrossen ruht der Condor auf den Hängen
Des Hochgebirgs und starrt hinaus ins Leere,
Wenn er genug der Beute, d’ran er zehre,
Emporgerafft in seinen Riesenfängen.

Verdrossen ruht der Löw’ in Felsengängen,
Bis Hunger wach ihn hetzt mit scharfem Speere:
Und Wal und Hai, die Könige der Meere,
Verdrossen sich in öder Tiefe drängen.

So sind, die leben, all’ des Trübsinn’s Narren,
Gewohnt, sie wissen nicht, nach welchem Heile
Sphynxgleich, verdross’nen Blicks, hinauszustarren.

Gelangweilt, wie berührt vom blei’rnen Pfeile
Des Ueberdrusses, ruh’n wir all’ und harren:
Der Weltschmerz ist sublime Langeweile!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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