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Seliges Leid
#1
Seliges Leid

Ein flüchtig Nah'n, ein eiliges Entschweben,
Ein kurzer Blick, dann langes Nichtbeachten;
Gesenkten Haupt's ein träumerisches Trachten,
Dann wiederum ein stolzes Sicherheben;

Im Aug' ein zartes Glüh'n, ein holdes Beben,
Dann wieder trotzig blickendes Verachten;
Im Mund ein Lächeln, ein geheimes Schmachten,
Dann kalter Ernst und strenges Widerstreben:

So zeigt sich mir, so lohnet mich die Holde.
Ich aber lächle selig, still zufrieden,
Verlange kaum nach and'rem Minnesolde.

Hat auch mich Manche nicht so streng gemieden,
Mir aufgethan des Herzens Blütendolde,
So sel'ges Leid hat keine mir beschieden!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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