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Hancke, Gottfried Benjamin: Auf ein leeres Faß, worinnen Ungarischer Wein gewesen
#1
Gottfried Benjamin Hancke
ca. 1695 - 1750


Auf ein leeres Faß, worinnen Ungarischer Wein gewesen

Man bringt den Zapffen her! die Vögel sind entflogen.
Ich gucke tausend mahl ins leere Faß hinein,
Jedoch was hilfft es mich? ich fühle neue Pein,
Ich such, und finde nichts, und werde nur betrogen.

Der Zunge heisser Durst hat mich dazu bewogen,
Daß ich nicht ohne Lust den Ungarischen Wein
Aus dir, du leeres Faß, zu zeitig ausgezogen;
Ach wärst du doch so groß, wie das zu Königstein!

Ihr aber, die ihr noch auf hohen Schulen lehrt:
Daß sich kein Vacuum auf dieser Welt befinde,
Ihr, deren offtermahls noch unerwiesne Gründe

Der Jugend Unverstand als ein Geheimnüß hört;
Ihr, sag ich, bleibet doch trotz eurer weißheit dumm:
Guckt in mein Faß hinein; ist da kein Vacuum?


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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