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Hancke, Gottfried Benjamin: Sonett auf das Mein und Dein
#1
Gottfried Benjamin Hancke
ca. 1695 - 1750


Sonett auf das Mein und Dein

Verhaßtes Brüder-Paar! verdammtes Mein und Dein!
Wie lange soll die Welt dein hartes Joch ertragen?
Woher kömmt Tyranney mit allen ihren Plagen?
Woher kommt Krieg und Streit, als nur von dir allein?

Vor diesem hatte man so Geld, als Gut gemein,
Da wußte noch die Welt vom Kummer nichts zu sagen;
Doch da sich Mein und Dein stets mit einander schlagen,
So ist das Leben nichts, als Unruh, Zanck und Pein.

Wenn nicht so Mein als Dein die Welt bezaubert hätte,
So wär kein Advocat und Richter in der Welt;
Doch da der Zeiten Lauff durch das verdammte Geld

Die Welt noch mehr erhitzt, so zanckt man um die Wette.
Drum seht ihr Klugen doch mit Uberlegung an,
was eine Sylbe nicht vor Unheil schaffen kan.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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