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Lenzensgabe
#1
Lenzensgabe


Mit seinem Füllhorn kam der Lenz gezogen,
Und Liebliches ward links und rechts entsendet:
Glanz ward dem See, dem Strome zugewendet,
Und Klang den Vöglein, die da lustig flogen.

Duft ward den Blumen, dran die Bienen sogen,
Azur dem Himmel, Grün dem Hain gespendet:
Und alsbald war die Fülle ganz verschwendet
An Vögel, Bäume, Blumen, Lüfte, Wogen.

Doch als der Lenz mich sah mit bleichen Wangen,
Da sprach er, gleich, alsob es ihn gereuet,
Daß leer allein der Dichter ausgegangen:

„Hin gab ich, was die einzelnen erfreuet,
Doch dir nur schenk’ ich dies gesammte Prangen,
Dein Herz versammle, was ich rings zerstreuet!“

.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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