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Trauerklage des verwüsteten Deutschlandes
#1
Trauerklage des verwüsteten Deutschlandes


Wir sind doch nunmehr ganz, ja mehr als ganz verdorben.
Der frechen Völker Schar, die rasende Posaun,
Das vom Blut feiste Schwert, die donnernde Kartaun,
Hat alles dies hinweg, was mancher saur erworben.

Die alte Redlichkeit und Tugend ist gestorben,
Die Kirchen sind vorheert, die Starken umgehaun,
Die Jungfraun sind geschänd’, und wo wir hin nur schaun
Ist Feur, Pest, Mord und Tod. Hier zwischen Schanz und Korben,

Dort zwischen Maur und Stadt, rinnt allzeit frisches Blut.
Dreimal sind schon sechs Jahr, als unser Ströme Flut
Von so viel Leichen schwer, sich langsam fortgedrungen.

Ich schweige noch von dem, was stärker als der Tod,
Du, Straßburg, weißt es wohl, der grimmen Hungersnot,
Und daß der Seelenschatz gar vielen abgezwungen.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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