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Trauerklage des Autoris in sehr schwerer Krankheit
#1
Trauerklage des Autoris in sehr schwerer Krankheit
A. 1636. Mense Febr.



Ich bin nicht, der ich war. Die Kräfte sind verschwunden,
Die Glieder sind verdorrt, wie ein verbrannter Graus.
Hier schaut der schwarze Tod zu beiden Augen aus,
Nichts wird als Haut und Bein mehr an mir ubrig funden.

Der Atem will nicht fort, die Zung steht angebunden,
Mein Herz, das ubersteht numehr den letzten Strauß,
Ein jeder, der mich sieht, spürt, daß das schwache Haus,
Der Leib, wird brechen ein gar inner wenig Stunden.

Gleich wie die Wieenblum früh mit dem Licht der Welt
Hervorkommt und, noch eh der Mittag weggeht, fällt,
So bin ich auch benetzt mit Tränentau ankommen,

So sterb ich vor der Zeit. O Erden, gute Nacht!
Mein Stündlein lauft herbei! Nun hab ich ausgewacht
und werde von dem Schlaf des Todes eingenommen.

 
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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