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An Herrn Guilhelm Schlegel in Castain und Möhringen
#1
An Herrn Guilhelm Schlegel in Castain und Möhringen
Auf seinen Namenstag


Der, welchen Euch ein Herz und Treu verbunden,
Den Ihr zwar unerkennt, doch mehr denn hochgeliebt,
Gibt, weil bei grauen Frost Euch Frankreich Blumen gibt,
Was weniger anitzt als Blumen wird gefunden.

Die Pracht der alten Welt ist mit der Welt verschwunden;
Die Hoheit wird durch Fall und grimmen Sturm betrübt;
Die Zeit hat ganze reich als Asch in Wind gesiebt,
Was tausend Jahre baun, vergeht in wenig Stunden.

Nichts ist ohn seinen Tod, nur treue gunst besteht,
Wenn Pergamus in Glut und Rom in Staub vergeht,
In Staub der Tiber Last, das Gaukelspiel der Winde.

Sie kennt, was ewig ist, und pocht der Gräber Not,
Macht Menschen Göttern gleich, sie macht den Tod ohn Tod.
Durch sie lebt, was nur lebt, die ist’s, mit der ich binde.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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