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An Faustinen
#1
An Faustinen
In schwerer Krankheit



Als ich mit Blut bedeckt, bei noch nicht hellem Tage
Nächst aus dem Schlaf Euch jagt’, habt Ihr mir, was verletzt,
Verbunden und was sich den Schmerzen widersetzt,
Hervorbracht und in Eil gewendet Weh und Klage.

Itzt nun ich Hitz und Angst und Ach und Pein ertrage,
Nun sich die grimme Not und Seuch auf mich verhetzt,
Nun der gerufte Tod auf mich die Pfeile wetzt,
Schickt Ihr bald dies bald das, zu wenden meine Plage.

Wenn hab ich wohl verdient, daß Eure Gunst so fest
Und standhaft bei mir hält, nun Freund und Feind mich läßt?
Wenn werd ich und mit was die Wohltat je vergelten?

Mein Untergang ist dar, mich schmerzt der Tod nicht sehr,
Weil alles doch vergeht. Dies schmerzt mich vielmal mehr,
Daß man mich in der Gruft noch wird undankbar schelten.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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