Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
An einen seiner Bekannten
#1
An einen seiner Bekannten
welcher sich in unzeitige Ehe eingelassen



Daß du, mein Pöte, nun die Musen pflegst zu hassen
Durch Weiberlist verführt, auch aller Einsamkeit
Und Keuschheit abgesagt, im Lenzen deiner Zeit,
Und dich durch schnöde Lust und Geld betören lassen,

Meinst du sei wohlgetan, ja daß auf allen Gassen
Ein jeder nur von dir und deinem Glücke schreit.
Schau, daß dir’s nicht zu bald von Herzen werde leid,
Daß dein verblendet’ Geist sich itzt so läßt anfassen.

Was deucht dich, wenn hernach dir deine Braut vorsingt,
Daß dies ihr Teller sei, der auf dem Tische klingt;
Wenn nicht ihr Taler wär, so mußt du Hungers sterben.

Wie wird dir sein zumut? Du meinst, wie möcht’s geschehn?
Sie liebt mich viel zu sehr, sonst pfleget’s so zu gehn,
Wenn nicht ein Ehmann kann sein eigen Brot erwerben.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: