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An Callirrhoen
#1
An Callirrhoen


Wie kommt’s, Callirrhoe, was mag die Ursach sein,
Daß du mich gestern hast so traurig angeblicket,
Wie, daß du alle Lust und Freundlichkeit verschicket?
War meine Gegenwart ein Ursprung neuer Pein?

Verdroß dich Flacci Kuß? Fürwahr, ich meine nein.
Hat dich der süße Schlaf verzaubert und umstricket?
Hat dich der grimme Schmerz, die Liebespest gedrücket?
Mißfiel dir, was ich sprach? Mir fällt die Ursach ein,

Da als dein Schlafgemach ward von uns eingenommen,
Da sind wir, werte Nymph, dir viel zu nahe kommen.
Wohl, folge meinem Rat, wo du dich rächen willt.

Wenn sich die schwarze Nacht wird für dem Monden schämen,
Magst du mein Schlafgemach, ja selbst mein Bett einnehmen.
Die Rach ist mehr denn recht, die gleich mit gleich vergilt.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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