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An die umbstehenden Freunde
#1
An die umbstehenden Freunde


Ihr libsten, die ihr mich das wohn-haus grimmer noth,
Den abgezehrten leib, und die verdorrten hände,
Dis sterbende gesicht, und mein betrübtes ende,
Mitt naßen augen schawt; trawrt nicht umb meinen todt:

Da als der welt ade der Wehrte Bruder bott,
Nach dem ich jeden tag viel tausendt seuftzer sende,
Mitt dehm die Schwester schied’ als meiner libsten wände
In flammen gingen ein, und wurden graus und kott,

Da fiel mein Leben hin. Mein fleisch der Eltern gabe
ligt nuh mehr schon und fault in nicht nur einem grabe,
Dis was ihr für euch seht, ist ein gespenst und dunst.

Dis Feber komt zu spät. Der todt wird hier nichts finden,
Was acht ich seinen pfeil, ich mus ohn dis verschwinden.
Itz nun mein tag anbricht, habt danck fur ewre gunst.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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