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Auf das erbarmbare Jammer-Bild meines allerliebsten HErrn JEsu. (2)
#1
Auf das erbarmbare Jammer-Bild meines allerliebsten HErrn JEsu

Sehet welch ein Mensch

Ach sehet, welch ein Mensch! der schönste, so gebohren
in und auch vor der Zeit, des Vatters Herzen-Lust!
der Engel Wunder-Zweck, vor unsre Sünde must
der Schmerzen Schießziel seyn, damit wir unverlohren.

Der GOtt-vereinigt Leib zum Abgrund wird erkohren,
wo alle Qual hinrinn, von unsern Sünden-Wust.
Es bricht, ob diesen Platz, des Zornes Wolken-brust,
das ganze Sünden Heer sticht ihm mit seinen Sporen.

Ach Edler Aethna du! du flammest lauter Liebe,
ein jedes Tröpflein ist ein Lieb-entglühte Kohl.
Ach! daß ich nicht mein Herz in deine Striemen schiebe,

und einen Gold-Geist mir aus deinen Wunden hol.
Seht Wunder! welch ein Mensch, der GOtt und uns versühnet,
mit höchster Schmerzen-Schmach uns Himmels-Ehr verdienet!


Auf deßen schwereste Creutztragung


Der, so den Himmel sonst, doch ohne Schmerzen, träget;
der nur den Sternen winkt, so thun sie was Er schafft:
ist mit dem schweren Joch der Dienstbarkeit behafft.
daß unerträglich’ Ihm zutragen GOtt aufleget.

Die Schuld der ganzen Welt Er auf den Schultern heget,
Ach itzt erscheinet recht der hohen Gottheit Krafft:
die ist in Mattigkeit, der Menschheit Lebens-safft:
und menschlich Fähigkeit, die so zu leiden pfleget.

Ach Er hat auch mein Creutz mit seinem hier gefasst.
was Gottes Leib berührt, das pfleget er zu weyhen:
wie kan doch immer seyn so süsse Last verhasst!

was von dem Segen-brunn her fließet, muß gedeyen.
er trägt nit nur sein Creutz, auch mich mit samt dem meinen.
aus dem Erkäntnus-baum, kan GOttes Lieb’ er erscheinen!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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