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Greif, Martin: Raffaels Madonnen
#1
Martin Greif
(Hermann Frey)
1839 - 1911


Raffaels Madonnen

Das erste Glück, das alle wir genossen
Im holden Stand der unschuldvollen Triebe,
Das Lächeln und den Blick der Mutterliebe,
Ihm lag es vor der Seele aufgeschlossen.

Und Bild ward ihm, was uns als Traum zerflossen:
Erinnrung an dies Alter ohne Trübe,
Die, daß sie Macht auf andre Herzen übe,
In Wunderfülle seiner Hand entsprossen.

So hat er unerschöpflich neugestaltet
Das Freundlichste, das je Gestalt gewonnen,
Und sein Gefühl an sanfter Glut entfaltet.

Wie uns die eine Sonne wächst zu Sonnen,
Da Tag für Tag sie neu erschaffen waltet,
So schenkte uns die Mutter die Madonnen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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