02.12.2023, 10:52
Martin Greif
(Hermann Frey)
1839 - 1911
Auf ein Bildnis Shakespears
Wie er, der Große, irdisch war gestaltet,
Dem in der Menschenbrust geheimes Leben
Ein rätseltiefer Einblick war gegeben,
Das glauben wir in diesem Bild entfaltet.
Doch sei’s, daß Zufall oder Plan gewaltet,
Dem es gelang, in selbstvergess’nem Streben
Dem Traume gleich, Gestalten zu verweben,
Er straft die Deutung, die zu sicher schaltet.
Wohl läßt der Stirne königlicher Hügel
Als Thron sich deuten schaffender Gedanken,
Die trug von Pol zu Pol der Ahnung Flügel –
Die Züge sonst in edler Schwermut kranken,
Dagegen von des Auges klarem Spiegel
Erkenntnis ausstrahlt, rein und ohne Schranken.
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(Hermann Frey)
1839 - 1911
Auf ein Bildnis Shakespears
Wie er, der Große, irdisch war gestaltet,
Dem in der Menschenbrust geheimes Leben
Ein rätseltiefer Einblick war gegeben,
Das glauben wir in diesem Bild entfaltet.
Doch sei’s, daß Zufall oder Plan gewaltet,
Dem es gelang, in selbstvergess’nem Streben
Dem Traume gleich, Gestalten zu verweben,
Er straft die Deutung, die zu sicher schaltet.
Wohl läßt der Stirne königlicher Hügel
Als Thron sich deuten schaffender Gedanken,
Die trug von Pol zu Pol der Ahnung Flügel –
Die Züge sonst in edler Schwermut kranken,
Dagegen von des Auges klarem Spiegel
Erkenntnis ausstrahlt, rein und ohne Schranken.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.