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An Eugenien
#1
An Eugenien

Gleich als ein Wandersmann, dafern die trübe Nacht
Mit dicker Finsternis, Luft, Erd, und See verdecket,
Betrübt irr't hin und her, und mit viel Frucht erschrecket,
Nicht weiß wohin er geht, noch was er läßt und macht:

So eben ists mit mir: doch wenn der Mond erwacht
Und seiner Strahlen Kerz im Wolkenhaus anstecket;
Bald find't er Weg' und Rat: so wird mein Geist erwecket;
Nun mich der neue Trost aus eurem Brief anlacht.

Doch - warum heißt ihr mich dies schöne Pfand verbrennen?
Wollt ihr in meiner Nacht mich bei der Glut' erkennen?
Dies, meines Herzens Feu'r entdeckt ja wer ich sei.

Soll Schönste, dies Papier nur meine Brust berühren:
So wird es alsobald in Aschen sich verlieren
Wo von der Flamm' es nicht durch mein Weinen frei.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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