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An einen unschuldigen Leidenden
#1
An einen unschuldigen Leidenden

Ein Brandpfahl und ein Rad, Pech, Folter, Blei und Zangen,
Strick, Messer, Hacken, Beil, ein Holzstoß und ein Schwert
Und siedend Öl und Blei, ein Spieß, ein glühend Pferd
Sind den’n  nicht schrecklich, die, was schrecklich, nicht begangen.

Wer um die Tugend leid’t, um Rechttun wird gefangen
Und, wenn es not, sein Blut, doch ohne Schuld, gewährt,
Dem wird für kurze Pein unendlich Preis beschert,
Er wird den Ehrenkranz, der nicht verwelkt, erlangen.

Er lebt, indem er stirbt; er steigt indem er fällt;
Er pocht, was tödlich ist, und trotzt die große Welt
Und küßt die Ewigkeit, die er ihm anvertrauet.

Hat nicht der Höchste selbst sein höchstes Wunderwerk
Auf Salems Schädelberg vollbracht in höchster Stärk?
Der ist kein echter Christ, dem vor dem Kreuze grauet


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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