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Prändel, Johann Georg: An die Schwalbe
#1
Johann Georg Prändel
1772 - 1816


An die Schwalbe

Wie neid' ich, Progne, deine Göttergnade!
So lang der Zephyr durch das Saatfeld weht,
Das goldbeährt mit vollen Hülsen steht,
Genießest du ein Leben, lustbeladen:

Doch wenn in Quellen sich Herbstblätter baden,
Und weiße Massen Boreas erhöht,
Suchst du die Einsamkeit, mit Ruh' besät
Zu schlummern, daß nicht Frost noch Kälte schäden.

Und schmilzt der Schnee, und kleidet Wälder grün,
Dann kehrst du wieder mit dem jungen Lenze,
Und freust frohlockend dich der Blüthenkränze.

O könnt' ich so gefühllos Leidenstage
Verschlummern, - in erfrischter Kraft erblühn,
Senkt sich Fortunas launenvolle Wage.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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