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Prändel, Johann Georg: Der Poet im Dachstübchen
#1
Johann Georg Prändel
1772 - 1816


Der Poet im Dachstübchen


Verlassen sitz' ich hier und überzählig!
Der Treppen hohe Zahl will keiner suchen,
Und doch möcht' nimmer ich dem Schicksal fluchen:
Es jauchzt mein Herz, sich fühlend frei und selig.

Doch, hör' ich recht? Was knistert so gefällig?
Wer stöbert mir im Sand der Bretterfugen ? -
Ach, Mäuslein, Mäuslein, du willst Honigkuchen,
Und findest nichts, dem zarten Gaumen wählig.

Such' dir ein andres Haus, schwarzbraunes Liebchen;
Nur Dürftigkeit und Armuth birgt mein Stübchen,
Nicht fette Käse und nicht süsse Feigen.

Doch hast du Lust, Papiere zu zernagen,
Es sei mein ganzer Bücherschrank dir eigen,
Wenn nur die Kost nicht möchtest schwer ertragen!



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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