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Pemerl, Johann Georg: Das Bad zu Rosenheim (2)
#1
Johann Georg Pemerl
1804 - 1828


Das Bad zu Rosenheim

I.


Sei mir gegrüßt, heilfischende Najade!
Laß mir Qualstoffe tilgen in den Wellen.
Daß Lust und Frohsinn mild die Segel schwellen,
Naht' ich vertrauensvoll dem Segensbade.

Und lächelnd winkt die Nymphe aus den Quellen:
"Wer gläubig hofft, dem schenk' ich Huld und Gnade.
Daß er des Folterschmerzes sich entlade,
Gebiet' ich den klarscherzenden Gesellen."

Und schon nach wenigen verflossnen Tagen
Sieht man den Kranken zu der Quelle eilen,
Von Krücken mühsam erst dahin getragen.

Der Freude Banner weh'n, und Kraft und Leben
Und Liebe in der Menschen Bündniß weilen,
Und Alles ist dem Frohsinn rückgegeben.


II.

Und alles ist dem Frohsinn rückgegeben,
Zu den Gesellschaftsinseln eilt der Kahn:
Sanft gleitend auf der Wellen flücht'gem Leben,
Durchpflügt er jubelvoll die Silberbahn.

"Der Freundschaft!" Stoßt die Becher klangvoll an!
Der Freundschaft Genius schaut frohes Streben.
O, laßt herzinnig, Freunde, uns umfahn,
Ein Opfer spenden ihm aus heim'schen Reben.

Wie vor dem Hauch der sanftern Lüfte schwindet
Des Winters Flockenkleid, und Thal und Höhen
Im Blumenschmucke prangend neu erstehen,

So flieht die Brust, wenn Freundschaft sie entzündet,
Begrab'ne Sorg und Gram auf leichten Schwingen,
Und Amors Hauch läßt Freudentöne klingen.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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