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Ortmann, Benno: Charfreitag
#1
Benno Ortmann
1752 - 1811


Charfreitag

Horch, wie so dumpf die Sterbetöne klagen!
Sieh, wie die Augen rings von Thränen thauen!
Der Himmel steht gehüllt in düstres Grauen;
Denn, ach, zu Grabe wird ein Gott getragen!

Von seiner Heerde liegt der Hirt erschlagen,
Und todt mußt du, o Welt, den Heil’gen schauen,
Auf den gesetzt der Himmel sein Vertrauen.
Kann größern Frevel noch die Sünde wagen?

O laßt der Glocken heitern Klang verstummen!
Laßt andachtvoll zu den geweihten Hallen,
Laßt uns zu seinem heil’gen Grabe wallen!

Sanft ruht sein Leib, umhaucht von süßen Blumen;
Von Lampen schimmern hell die Felsenwände,
Und Büßer ringen im Gebeth die Hände!


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