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Oberdieck, Wilhelm: Die Freunde
#1
Die Freunde


Sie wissen’s wohl, daß sie nicht recht sich lieben;
Oft fühlten sie im Herzen selbst die Wunde,
Und oftmals hörten sie aus fremdem Munde:
Euch wird, wie Spreu, des Lebens Sturm zerstieben.

Und wieder dann, vom raschen Blut getrieben,
In heit’ren Schwärmens jugendlicher Stunde,
Verschworen sie sich, treu zu sein dem Bunde,
Solang ein Hauch dem Letzten sei geblieben.

O daß dem Drang sie folgten unverdrossen!
Doch ist ihr Geist dem eit’len Sinn ergeben,
Ihr Herz zu eng, und ihr Gemüth verschlossen.

Die Jugend flieht, und mit dem freien Streben
Und mit dem schönsten Glück, das sie genossen,
Begraben sie des Herzens Liebeleben. -
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