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Müller, Adelbert: Verzauberung
#1
Adelbert Müller
1802 - ?


Verzauberung

Bald möcht' ich jauchzend eine Welt umfangen,
Und toll vor Lust selbst meinen Todfeind küssen;
Bald wohnen, wo die Felsen überhangen -
Und trauernd in mein Hüttchen mich verschließen.

Jetzt seh' ich rings um mich ein Eden prangen,
Jetzt wandl' ich in des Grabes Finsternissen,
Jetzt fühl' ich heiß erglühen meine Wangen,
Dann Fieberschauer durch die Adern fließen.

Zwei Augen sind's, die mich zum Thoren machen,
Zum Launenspiel: Es ist als ob zum Lachen
Und Weinen mich ihr Blick allmächtig triebe.

Welch' Zauber wirkt aus diesem Augenpaare?
Sagt, wie ich mich vor seiner Macht verwahre?
Doch ach! mir hilft kein Gott - es ist, die Liebe.



.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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