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Auf Gottes seltsame Geist-Regirung (2)
#1
Auf Gottes seltsame Geist-Regirung


STill und stark im hohen hoffen / heimlich und verborgen seyn;
sich nit rühren / wann der grund aller Erden wird beweget;
sein unüberwindlich-stark / wann sich jetzt die schwachheit leget;
Aller Welt gerüstes Kriegs-Volk überwinden ganz allein;

in geheimen Herzens-abgrund / bergen klaren warheit schein;
dulten / daß der boßheit Rauch Ehren-flammen niderschläget.
Daß / vor holde Rosenblüh / Tugendstrauch Haß-Dornen träget:
ist ein Himmlisch Herz gewürke / aber kein gemeine Pein.

HERR! hilff meiner schwachheit streiten; sie ist ohne dich ein Glas:
du bist ihres schildes bild; wer dich siht / wird starr erstäunet.
Giess' allüberwindungs safft / in diß schwach und Eyren Faß!

meiner schwachheit spinngeweb / wann es deine Krafft umzäunet /
kan die stärksten Wallfisch fangen. Meine blödheit irrt mich nicht:
sie ist ursach / daß der höchste durch mich etwas groß verricht.


Auf eben selbige

GLeich wie / wo ich auch bin / der Himmel mich umfähet:
so mich mein JEsus auch mit seiner süssheit netzt.
In allem Geist-geschick / sey wie er woll versetzt /
sein Herz-erleuchtungs-Sonn' ob meinem Haupte stehet.

wann / aus verhängnus / bey den gegentrettern gehet
mein Fuß / sein Himmel-Liecht gleich strahlend mich ergetzt.
Es wird der Göttlich Raht / durch keine sach verletzt:
das ganze Welt-Rad Er auf seine Strassen drehet.

Mein GOtt! ich lass' ihn dir / spiel du mit meinem sinn
nach deiner dunklen Art. Verbirg' / und zeig dich wider.
Wirff / wie den Ballen / ihn bald Wolken an / bald nider.

Dein Hand-anlegen / ist gewissester gewinn.
Dein schwingen ist mir sanfft / dein fangen mein verlangen.
das was aus deiner Hand / ist allzeit zielwärts gangen.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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