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Ertinger, Joseph August: Die weiße Frau von Sommerau
#1
Joseph August Ertinger
1814 - ?


Die weiße Frau von Sommerau

Die Burggemäuer um die Geisterstunde
Erblickst du oft im lichten Schneegewande
Ein Wesen, schleichend an des Abgrunds Rande,
Im Busen eine weite, tiefe Wunde.

Oft tönet aus dem leichenfarb'gen Munde
Ein schaurig Lied von Mord und blut'ger Schande;
Dann klirren rasselnd schwere Eisenbande,
Und klaffend öffnet sich die Herzenswunde.

Und wer dieß hört, erbebt ob diesen Klängen:
Denn lange schon, und bis zum heut'gen Tage
In jener Gegend lebt die Schauersage:

Ein jedes Unglück, so das Land befalle,
Verkünd' die weiße Frau, die oben walle
In Sommerau, mit grauenvollen Sängen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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