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Mein Garten (2)
#1
Mein Garten

I.

Als theures Erbtheil wurde mir ein Garten,
Da blühen viel gar schöne Blumen drinnen:
Jehova, Ehrenpreis und Rosmarinen,
Vergißmeinnicht, und Lilien, die zarten,

Dwer Lorbeer, Ciei-Bäume aller Arten;
Darin auch viele gute Kräuter grünen;
Viel süße Säfte sammeln da die Bienen,
Die emsiglich jed' jungen Tag erwarten.

Viel ödes Land schuf ich zu schönen Saaten,
Und sä'te Körner der Unsterblichkeit;
Die Pfleg' und Warte unterließ ich nie.

Ihr mögt wohl meinen Garten leicht errathen,
Der viele Freunde aufnimmt und erfreut;
Ihr findet ihn nur in der Phantasie.


II.

Dem Garten ward das schönste Glück verliehen.
Die Pracht, die Götter ihm gegeben hatten,
Kann nur die reichste Phantasie errathen.
In Gold und Silber zart die Blumen glühen.

Die Grazien vertheilen Licht und Schatten,
Die Aeolsharfe gibt ihm Harmonieen,
Aurora muß mit Perlen überziehen
Das Blumenbeet, den grünen Schoß der Saaten.

Ein Garten, zart bedient von Zaubermeistern,
Die Gold und Silber Iris Kränzen streuen,
Muß zum Gefühl des Himmels mich begeistern.

Die Lieb', die Lust, das Glück muß hier gedeihen,
Weil Schönheit mit dem Nutzen sich vereinet,
Und nur das Aug' der sanften Freude weinet.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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