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An König Ludwig von Bayern (2)
#1
An König Ludwig von Bayern

I. Schwert und Lyra


Mit Ruhm gekämpft, mein Herzblut gern vergossen
Hab' Ich für's Vaterland auf Feindesleichen;
Dafür sie Ich mein Haupt vom Kranz der Eichen
Als Glorie des Lebens hehr umflossen.

Den Musen weiht' ich Opfer unverdrossen,
Und ihre Liebe hoffend zu erreichen
Ward Mir manch stillerbetnes Blumenzeichen,
Sah eine Herrscherkrone neu Mir sprossen.

Von Mars mit Siegeskränzen ausgeschmücket,
Mit einer Lyra von Apoll beglücket,
Kann meinem Land Ich Glück und Ruhm erwerben.

Oh Ruhm, o Glück, o Sterben sonder Gleichen,
Da mir der Tod im Kampfe mußte weichen,
Ein Schwan in Melodieen hinzusterben!



II. Mein Wunsch
Bei der Jahresfeier der Grundsteinlegung zur Walhalla.

Die Riesenpyramide soll erstehen,
Ein würd'ger Ludwigs-Bau erhabnen Sinnes,
Voll Glanz und Majestät, ein kühnes,
Ein unvergänglich Werk auf Sonnenhöhen.

Den Umfang kann kein menschlich Auge sehen.
Er zeigt den Glanz des Marmors und Rubines.
Er ist ein Punkt des geistigen Gewinnes,
Um den sich kühn der Erde Götter drehen.

Du wirst im Bauen groß, und nie ermüden,
Den Himmel mit der Erde zu versühnen.
Der Geist gibt hier dem irren Körper Frieden.

Durch solche Pracht ist Leben zu gewinnen,
Auf ew'ge Zeit. O wäre mir beschieden,
Als Werkmann nur dem Himmelsbau zu dienen!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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