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Glauser, Friedrich: Manchmal da sitzt man da mit leeren Händen
#1
Friedrich Glauser
1896-1938



Manchmal da sitzt man da mit leeren Händen,
dann sind die Bäume tot und ihre Blätter schwarz,
die Stunden tropfen langsam ab, wie Harz,
dann möchte man sein Herz zum Schneider schicken, um’s zu wenden.

Ständig vergisst die Sonne ihren Kreis zu enden,
man ruft die Nacht, und ist die Nacht dann da,
glotzen die Sterne, die bisweilen man doch tröstlich sah,
mit bösen Augen, so, als ob auch sie nicht Frieden fänden.

Natürlich ist dann Neumond, und die Seelen aller Leute,
die freundlich waren, riechen ranzig und nach Tran;
und wie ein alter Teppich, staubig und erstickend, ist das Heute.

Hat man noch Sehnsucht? Ja, vielleicht nach einem Kahn,
der müsste dann durch schwarze Wasser ziehn im Nachtgeläute,
zum Wächter der Schwelle hin, zum stummen bunten Mann.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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