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Sonette an eine Roverettanerin (73)
#1
Sonette an eine Roverettanerin
(ein Großteil der Sonette wurde ähnlich in den Sonetten aus Wälsch-Tirol veröffentlicht)


I.

Hast du gehört vom Kampfe der Gedanken?
Sahst du sie gegenüber ihre Heere,
Die Geisterschiffe auf dem weiten Meere,
Die einen siegen und die andern wanken?

Ich war dabei; es galt des Tages Ehre.
Sie nahten uns auf schwarzbemalten Planken,
Undunsre stolzen Fahnen, Mädchen sanken, sanken ...
O, daß auch ich damit gesunken wäre.

Ein Flüchtling auf der eignen Muttererde,
Mein Lied vervehmt, mein Saitenspiel zersprungen,
Sang ich allein verstimmte Nachtkonzerte.

Die Schläfer stört's; damit es stille werde,
Hast du des Hasses Lied mir abgerungen;
War's deine Wahl? Warst du dazu gedungen?


II.


Rühr' sie nicht an, die schmachbedeckte Leier,
Stets ist des Liedes Dämon auf der Lauer;
Dein Aug' ist ein gefangner Stern im Bauer
Von Perlmutter, und kenn' sein Feuer.

Bei mir daheim sind solche Augen teuer;
Du glaubst es nicht? Dort trägt der Frühling Trauer,
Der freie Berg ist eine Kerkermauer,
Und Liebe nimmt den Bußsack und den Schleier.

Laß mir das Lied, ich will das wilde zähmen,
Der Honigsammlerin den Stachel nehmen,
Des größten Opfers ist die Liebe würdig.

Laß mir das Lied! Sonst kann ich nicht mehr beten,
Kann nicht mehr stolz dir vor das Auge treten,
Als wär' ich König und dir ebenbürtig.


III.

Ich liebe dich, du kannst die Stunden fragen,
Die langsam bohrend in des Herzens Gruben
Dein strahlend Bild ans Licht des Tages huben.
Ich liebe dich ... und kann dir doch entsagen.

Ich sah die Freiheit in der Truhe schlagen,
Die Männer sah ich, die das Grab ihr gruben.
Ich habe keinen Haß mehr für den Buben,
Des Hände schmeichelnd in den deinen lagen.

In Königsgräber legt man Edelsteine,
Mein Bestes legt' ich in die Grabesstätte,
Die Liebe - dich - die schöne Gegenwart.

Der Auferstandne bat, daß niemand weine
Auf seinem Grab! Einst reißt der Freiheit Kette,
Dann nimmst du teil an ihrer Himmelfahrt.


IV.


Wie Dichter lieben, lieb' ich dich im Geiste,
Mich kann dein Käufer nicht vom Kaufe trennen.
Die Thäler leuchten, und die Lippen brennen,
Jung, schön und reich, wer bietet drum das meiste?

Dein Aug' ist eine Ware; Gott, sie nennen
Und wägen dich nach ihrem Krämerleiste;
Wo die Natur die Berge nicht beeiste,
Hat sie aus Frost die Herzen panzern können.

Kommt einst dein Bräutigam und zählt die Säcke,
und inventiert die Reize, so verstecke
Nur eins, und gieb's ihm nicht; ich mein' die Zähre.

Sie trägt nicht Zins, nützt ihm zu keinem Zwecke.
Welch' Wert - seufzt er - in diesem Solitäre,
Wenn, hol's der Teufel, es nicht Wasser wäre.


V.

Einst werd' ich in dein Zimmer treten müssen,
um dir ein kaltes Lebewohl zu sagen;
Wann reisen Sie? wirst du mich höflich fragen;
Und bitten, deine Freundinnen zu grüßen.

Und hat die halbe Stunde ausgeschlagen,
Dann darf ich gehn, nach den Erfordernissen
Der Lebensart die Hand der Mutter küssen
Und still mein tiefes Leid von hinnen tragen.

Geliebte, nein, so reiß' ich mich nicht los;
Wenn ich im Sterben liege, hätt' ich gerne
Die Sonn' im Aug' und Rosen auf dem Schoß.

Geh' ich von dir, sei's unterm Himmel, groß
Und frei und leuchtend, wo die Doppelsterne
Sich nah' wie wir sind und wie wir so ferne.


VI.

Ein gelber Hut, geziert mit gelben Bändern,
Ein gelber Shawl, nicht sanftgelb wie die Garben,
Recht pomeranzenbraun, das sind die Farben
Der Eifersucht, mein Kind, in allen Ländern.

Du trau'rst? Rast unter deinen Liebespfändern
Der gelbe Tod? Wie viel Idole starben?
Dem Himmel Dank, daß schnell die Wunden narben,
Wo Leidenschaften wie die Winde ändern.

Doch dau'rst du mich. Gält's nur der Täuschung Zähre,
Verachtung trocknet sie; doch Frauenehre
Ist hierzuland der Männer Zeitvertreib.

Es sind vier Dinge hier, bedauernswerte,
Wie nirgends auf der weiten schönen Erde:
Das Pferd, der Pfaff, der Vogel und das Weib.


VII.

Nicht flüsterndes Gespräch, kein Händedrücken,
Auch keine Küsse und dergleichen Sachen
Giebt's zwischen uns, die ganze Liebe machen
Die Augen aus, glaubt es von freien Stücken.

Ich lache, weine, singe mit den Blicken;
Das ist die erste all' der vielen Sprachen,
Die Engel wachten auf, die Sonnen brachen
Ins All und blieben lautlos vor Entzücken.

"Im Anfang war das Wort." Nein, ich bekriege
Den Satz, im Anfang war das Licht, sofort
Das Aug', des Lichtes Spiegel, dann das Wort.

Das riß die junge Menschheit aus der Wiege,
Gab ihr den Haß, die Heuchelei, die Lüge,
Die erste Sünde und den ersten Mord.


VIII.


Wenn ich allein im Zimmer bin, die Winde,
Die Nebel reiten und die Straßen kehren,
Dann kann ich dich am leichtesten entbehren,
Weil ich viel lustige Gesellen finde,

Spielzeug, womit die Amme Zeit dem Kinde
Den Tag vertrieb; vor allen sind in Ehren
Ein muttergottesbild, drei Vogelbeeren
Und welke Blätter von der Schwazer Linde.

Doch wenn die nassen Bäume wieder schimmern
Und weit und breit die Gräserspitzen flammen,
Pack eilig ich den Kindertand zusammen.

Baumeister Traum beginnt schon keck zu zimmern
Im alten Schutt - - denn Heut und Morgen stammen
Doch immer nur aus des Vergangnen Trümmern.


IX.

Vom Iselberge, wo der Freien Scharen
So viele schlafen unterm Blumenbette,
Sah ich oft sehnend nach der Felsenkette
Des grünen Wippthals in den Kinderjahren.

Der dunkle Wald, die hellgeschliffne Glätte
Der Fernerspiegel, glaubte ich, bewahren
Ein liebliches Geheimnis; ach, ich hätte,
Was drüben liegen mag, so gern erfahren.

Ich kam hinüber! In den Jasminlauben
Italiens zum schwarzen Blut der Trauben
Aß ich das süße Rosenfleisch der Feigen,

Und bracht damit mein Sehnen nicht zum Schweigen
Und nicht zur Ruhe meinen Kinderglauben -
Bis ich dich sah, so lange schon mein eigen.


X.

Sei noch so welsch in Sprache und Gebärde,
Du kannst das deutsche Blut doch nicht verhehlen,
Du hast Thusneldens Augen; woher stehlen
Die Veilchen dort die teure Muttererde?

Schon wollten mich Gewissensbisse quälen,
Daß ich den Föhren und dem Alpenherde,
Den Dolomitenfelsen untreu werde,
Um mich bei welschen Rosen zu empfehlen.

Wohl mir! Mit jenem weiß- und grünen Bande,
Das unsre Fahnen ziert, bin ich imstande,
Dir, Landskind, Leib und Seele zu umspannen.

Treu kam ich her und gehe treu von dannen,
Die erste nicht von den Tiroler Tannen,
Die nie geträumt vom Baum im Morgenlande.


XI.

Dem Vogel weh, der hier vom Morgenlichte
Sich locken läßt, ein Frühgebet zu pfeifen;
Es ist sein Schwanenlied; die Beeren reifen
Für ihn nicht mehr, wohin er sich auch flüchte.

Denn kaum, daß wird verraten die Geschichte,
Zieht alles, was da laufen kann, mit Schleifen
und Flinten aus, den Troubadour zu greifen
Als Bratenstück zum Nationalgerichte.

Du scheinest auch, ich hab' es selbst erfahren,
Den Vogelsang vor jedem andern Dinge
Als junge Patriotin treu zu wahren.

Ich kam daher - im Fasching war's - und singe
Schuldlos mein Lied - da lieg' ich in der Schlinge,
Sie war gedreht von deinen seidnen Haaren.


XII.

Die Blätter wanken zitternd an den Zweigen,
Der Winter mahnt: Die Zeit ist umgegangen.
Ihr dürft nicht länger mehr da droben bangen:
Herab! Der Sturm bläst auf zum letzten Reigen.

Ihr zagt? Ist's denn so schwer, herabzusteigen?
Wo sind die Blüten, wo die Pfirsichwangen,
Die, Liebeslieder singend, ihr umfangen?
Die Hochzeit ist vorbei, nun gehn die Zeugen.

Macht euch nur schlafen! Hat der Sonne Licht
Euch doch vergoldet und der Mond, der blasse,
Versilbert euch, geht nur, ihr dau'rt mich nicht.

Doch andrer Blätter giebt's, zu früh vom Hasse
Herabgerissen in den Kot der Gasse,
Eh' noch ein Lichtstrahl durch die Nebel bricht.


XIII.

Du hörst mein Lied mit Zittern vor den Zungen,
Die oft schon giftig deinem Ohre nahten:
"Verblendete! Du hast dein Land verraten
Und einem fremden Liede dich verdungen,

Barbarentönen, wie sie einst geklungen,
Als unsrer Freiheit goldbehelmte Saaten
Die Hufe deutscher Rosse niedertraten
Und unsrer Städte Kronen sind zersprungen."

So geht hinaus nach Frankfurt an den Main,
Verkündet keck den Herrn vom Bundestage,
Daß ihr nicht wollet deutsche Männer sein.

Dabei gewinnen alle ohne Frage:
Das junge Deutscchland stirbt nicht an dem Schlage,
Das deutsche Lied nicht von der Liebe Pein.


XIV.

Die Arme nackt und unter leichten Hüllen,
Der volle Busen hinter goldnem Fächer,
Rings Reiz an Reiz, der Tag ist heiß, und schwächer
Fühlt sich die starke Seele wider Willen.

Komm fort von hier, die heiße Glut zu stillen,
Ich weiß ein Dutzend braune Hirtendächer,
Wo Alpenrosen die kristallnen Becher,
Rot wie dein Mund, uns mit Sorbetten füllen.

Ein greises Gletscherhaupt begrüßt uns heiter,
Doch streng und keusch – von unsichtbarer Leiter
Springt dort ein Bach, ein Schwätzer ist’s, zu Tal.

Der Wind der Höhe, der Lawinenreiter,
Sucht deiner Schultern Schnee; da nimm den Schal –
Mein Blut ist abgekühlt, wir gehen weiter.


XV.

Neugierig läuft das Volk mit Eilesschritten
Zur fremden Predigt; unsre Priester taugen
Nichts mehr; der Reiz ultramontaner Laugen
Ist die geheime Kunst der Jesuiten.

Ein armes Pferd steht vor der Kirch' inmitten
Der frommen Büßer, scharfe Bremsen saugen
An seinen offnen Wunden; in den Augen
Die stumme Schrift, wie viel es schon gelitten.

Zur Erde tief senkt es das Haupt, das kranke,
Es betet wohl; sein Dränger treibt es fort,
Den Peitschenstock ihm stoßend in die Flanke.

Das ist der Gottesdienst in diesem Ort,
Im Tempel drinnen sein entstelltes Wort
Und draußen sein geschundener Gedanke.


XVI.

Die Kirch' ist voll von schönen Büßerinnen,
Die schwarzen Schleier vor den heißen Blicken,
Um nicht die Väter Jesu zu berücken,
Wenn von geheimen Sünden sie beginnen.

Ich mustere die buntbeshawlten Rücken,
Die Damenhüte all ... du bist nicht drinnen!
Willst du den röm'schen Himmel nicht gewinnen,
Du freies Mädchen, mutig zum Entzücken?

Sieh dich nur um, wie sie vorüberschleichen,
Die Neubekehrten; die Gedankenschraube
Drückt auf die Stirn ein unverwüstlich Zeichen.

Nur du bist rein! Nicht unterm Maulbeerlaube
Wächst und gedeiht dein freier schöner Glaube,
Er war dein Taufgeschenk von deutschen Eichen.


XVII.

Ein Volk von Kommunisten sind die Reben
Italiens; bei uns hübsch an der Stange,
Weiß keine von dem socialen Hange,
Der ganzen Welt die Bruderhand zu geben.

Der jüngste Weinstock schließt und ziert als Spange
Den Arm des Seidenbaums, und reift daneben
die Feige, springt er hin, setzt über Gräben,
neckt Rosen, kurz er weiß von keinem Zwange.

Der Mauern spottet er, ein Turnermeister
Im Klettern; deine Fensterjalousieen
Sind hoch, doch kann r hin; durchs Wagstück dreister,

Hüpft - schützen dich nicht alle keuschen Geister -
Er in dein Bett, denn deine Glieder blühen,
Und Blüten ist er nicht gewohnt zu fliehen.


XVIII.

Recht philomenenhaft trugst du ums Haupt
Den Kranz von offnen Rosen weiß und rot,
Solch' heil'ger Kopfschmuck, scheint mir, ist zur Not
Den bleichen Bräuten Gottes nur erlaubt.

Mich schauderte, als ich die Hand dir bot
Zum Tanz - ich wäre krank, hast du geglaubt -
Mir war, als hätt' ich Kirchengut geraubt
Und hätt' geplündert den geschmückten Tod.

Die gleichen Rosen ohne grünes Blatt
Trug meine Schwester, liegend am Altar,
Mit neunzehn Lenzen schon des Lebens satt.

Dann warf aufs Opfer sich der Nonnen Schar,
Und auf die Erde flogen Kranz und Haar,
Daß mir, dem Mann, das Herz gezittert hat.


XIX.


Wer malt dein süßes Lächeln? Leichter wäre
Der Sonnenstrahl zu malen, wenn die Schatten
Er jagt im Wald und auf den Blumenmatten
Und steckt die goldnen Nadeln in die Ähre.

Du hast den Mai mir zugedacht; ich kehre
Die alten Blätter fort nun, und den Spaten
Ergreif' ich wieder und die Gartenschere,
Die unberührt so lang gelegen hatten;

Indes verzagt die andern immer schreien:
Die rechten Lieder können nicht gedeihen,
Weil dunkle Nebel auf dem Lande liegen.

Aus deinem Aug' ist Licht genug zu kriegen,
Und wächst der Baum der Freiheit nicht im Freien,
Muß er in einen Blumentopf sich schmiegen.


XX.

Was doch ein Jesuit kann alles wissen!
Er predigte: Der Mensch kann nichts vollbringen;
Wenn ich und du auf diesen Rasen springen,
So hat es Gott gethan mit unsern Füßen.

Und wenn wir etwas thun von bösen Dingen,
Zum Beispiel stehlen, raufen oder küssen -
Was wir uns aber niemals unterfingen -
Hat Gott im Himmel mit uns stehlen müssen.

Daraus ergab sich nun der Sünden Schwere,
Weil Gott, der Reinste, Lob der Engelzungen,
Vom Sünder wird zum Sündigen gezwungen.

Der Jesuit bringt dich zu großer Ehre,
Nicht ich, nach dieser orthodoxen Lehre:
Gott selbst hat die Sonette dir gesungen.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren
#2
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XXI.

Ich will euch helfen, schreibt ein Wiener Koch,
Weh uns, wenn wir nicht selber sind imstande;
Wir wissen wohl, aus welchem freien Lande
Das Schlöangenpaar in unsern Busen kroch.

So gänzlich arm sind wir nicht an Verstande,
Zu glauben, daß die Wiener uns das Joch
Des Pfaffentums vom Nacken nähmen, doch:
Das dumme Tier sei stolz auf seine Schande!

Geh' nur, du kochst umsonst in deiner Schale
Josephische Gedankenfreiheit mit
Der abgeblasnen Milch der Bonhomie.

Wir wollen ganz frei werden oder nie,
Und besser ist ein schwarzer Jesuit,
Als du, ein grauer Wiener Liberale.



XXII.


Von unsern Bergen will ich zu dir sprechen,
Erzählen dir helldunkle Waldgeschichten,
Von Heidelbeeren unter schlanken Fichten
Und von den wilden Rosen an den Bächen;

Vom grünen Eise neben Blumenflächen,
Von Lilien, die auf die Felsen flüchten,
Zum kühnsten Jodler will ich Lieder dichten
Und mit Gefahr das Edelweiß dir brechen.

Du aber sollst Isera mir kredenzen,
Frühfeigen pflücken mit den weichen Händen
Und mir das Haupt mit Mandelblüten kränzen.

Und rufen wollen wir bis an die Grenzen,
Wie groß Tirol und seine Männer ständen,
Wenn so wie wir sich Nord und Süden fänden.


XXIII.

Kaum dass des Liedes Flügel sich entfalten,
Läuft's in die weite Welt, oft mit der Schale
Auf seinem Kopf; in welchem grünen Thale
Wird dies mein Lied den ersten Rasttag halten?

Vielleicht am Passerstrande, bei der alten
Burg von Tirol? Dort sitzt ein Freund beim Mahle,
Terlaner Most im funkelnden Pokale,
Der läßt die Gäste nach Belieben walten.

Doch hütet euch, ihr Lieder, ganz geheuer
Ist's nicht, Nachteulen lauern im Gemäuer,
Die gern das süße Blut der Lerchen saugen.

Sucht nur den Freund, in jeder Hut erfahren,
Ihr kennt ihn leicht an seinen langen Haaren
Und an den sanften blauen Schwabenaugen.


XXIV.

Im Mai war's in der Opernstagione,
Ich trat in deine Loge; welch ein Duft!
Das war die blütensatte Frühlingsluft
Der Pomeranzenwälder von Limone.

Wo ist das Veilchen, das verborgen ruft:
Such' mich! Es fehlt die Rose auf dem Throne
Von Elfenbein; starb sie vielleicht? Doch ohne
Die schöne Leiche ist die Fürstengruft.

In dem geheimnisvollen Duft zu sitzen
So nah bei dir, wie wurde mir zu Mute!
Die Seele trat mir in die Fingerspitzen.

Wenn deine Hand jetzt in der meinen ruhte!...
Ich ging - der Götter Wink muß man benützen -
Den unsichtbaran Strauß in meinem Hute.


XXV.

Gepresst im Liederbuche dreißig Wochen,
Liegt nun der schöne reiche Frühlingsstrauß,
Gealtert, seine Blätter dürr und kraus,
Die Rosenwangen schrecklich eingebrochen.

Was flüstern sich die Blumen zu? Was pochen
Sie an die Wand und rufen aus dem Haus,
Du lösest einmal - hast du es versprochen? -
Die Hochverräter deines Herzens aus.

Dann musst du auch die Kerkernacht erhellen
Den Liedern mein - das kostete nicht wenig -
Die schweigsam sitzen in des Todes Zellen -

Von Pensylvanien! Für Jahrtagsmessen
Giebst du vielleicht einmal den letzten Pfennig,
Die Blumen und die Lieder sind vergessen.


XXVI.

Ob ich auf Erden etwas liebe mehr
Und inniger als dich? Das Lied, das Licht?
Das bist ja du! Fehlt mir dein Angesicht
So ist es stumm und dunkel um mich her.

Doch einen Wunsch giebt's, dessen Wiederkehr
in jede Lust mir scharfe Dornen flicht,
Ein Eiland auf des Lebens wüstem Meer,
das unnennbare Seligkeit verspricht.

Sprüh' aus den Augen dunkelglühend Erz,
Leg' auf die Wange der Granate Rot
Und lächle, um die Engel zu verführen.

Doch gäb' heraus ein Opfer nur der Tod,
Und müßt' in dieser Stund' ich dich verlieren,
Ich stürzte weinend an das Mutterherz.


XXVII.

Kommt dem Araber plötzlich auf den Wegen
Im Atlas-Thal ein Löwe zu Gesicht,
Steigt er vom Pferde, geht ihm kühn entgegen
bis auf zehn Schritte, sieht ihn an und spricht:

"Gewaltiger! Ich bin kein feiger Wicht,
Mein Blut ist edel und mein Arm verwegen;
An keiner besern Brust bist du gelegen,
Und was dir gleich ist, das berührst du nicht."

Der Löwe weicht, daß er den Weg nicht hemme.
Hätt' er in ihm gefunden eine Memme,
Wär' er dem Roß gesprungen ins Genick.

Dem Löwen gleicht das drohende Geschick,
Denn stolz und groß weicht es vor dem zurück,
der Muth hat, ihm entgegen sich zu stemmen.


XXVIII.


in Waffen steht die Welt zum Kampf gerichtet,
Der Streit ist los, den ein Jahrtausend spann,
Der Streit, der nicht mit Worten wird geschlichtet,
Der Streit, der nur verblutet werden kann.

Wer hat das neue Babel aufgerichtet,
Wo nur die Sprache gilt und nicht der Mann?
Wohin hat sich die Liebe denn geflüchtet,
Daß alles Blut in Hass zusammenrann?

Es stehn im Süden tief ein Dutzend Linden;
Da war's, wo ich die Liebe wieder fand,
Die Flüchtige, die wenige mehr finden.

Sie hielt die Augen halb zu mit der Hand,
Denn säh' sie ganz hinaus ins kranke Land,
Müßt' von dem vielen Weinen sie erblinden.


XIX.

Ich war schon öfter in Gesellschaftssälen,
Da saß, von jedem Manne streng geschieden,
Ein halbes Dutzend Mädchen, scheu in Frieden,
Sich ihre neuen Kleider vorzuzählen.

Kein freies Wort darf in den Kreis sich stehlen,
was Frauenherzen hebt und was zum Sieden
die Wangen bringt, wird wie das Gift gemieden,
Die Mädchen sind nur da, sich zu vermählen.

Was braucht das Weib auch seinen Geist zu adeln!
Der Mann hat Geld und alte Wappenbriefe,
Die Poesie macht Ketzer nur und Narren.

Wenn ich nur auch das Nichtstun so begriffe,
Wie diese Frauen mit den Strickstrumpfnadeln
Und diese Herren mit den Lang-Cigarren.


XXX.

Ich bin ein Patriot, so gut wie jeder,
Der einen Spitzhut trägt und grauen Loden;
Ich hab' ein sinnig Aug' für eure Moden
Und lieb' den Trotz von einer Spielhahnfeder.

Doch scheidet nicht das Land nach Zwilch und Leder,
Und teilt es nicht nach Mais- und Roggenbroten.
Mit gleicher Brunst küßt den Tiroler Boden,
Olivenwälder oder Alpenmähder.

Ich sah im Süden oft das Nadelholz
Demütig nach Orangenblüten langen,
Und war solch weißes Rosenkind gefangen,

Sah ich den trotzigen Germanstolz
In diesen rauhen, nordgebornen Stangen,
Wie er in süßer Lust zusammenschmolz.


XXXI.

Es wundert dich mein ungewöhnlich Sinnen?
Die Glut der Liebe zehrt an meinem Leben,
Es müht sich der Gedanke tot im Streben,
In heißer Brust Entfaltung zu gewinnen.

Im Auge quillt's, lass' mich die Schleusen heben,
O lass' die Wasser fluten, nur von innen
Den Strom der Thränen in die Wüste rinnen,
Damit die Toten alle wieder leben.

Der Mittag glüht, die matten Blumen neigen
Die Häuser stumm, die trocknen Blätter schweben
bis abends Thau vom Himmel ist gesunken.

Da wird es wieder laut im Blumenreigen,
Es singt und jubelt in den nassen Zweigen,
Als hätte jedes Blatt ein Lied getrunken.


XXXII.


Die Liederangel in den See zu senken,
Nennt höhnend ihr vergebliches Bemühen;
Würd' ich den Goldfisch aus dem Wasser ziehen,
Müßt' ich ihm doch die Freiheit wieder schenken.

Ihr Egoisten glaubt, die Reben blühen
Mit neuem Weine jährlich euch zu tränken;
Ihr geht so weit, im Übermuth zu denken,
Daß euch zulieb die Sonnen alle glühen.

Ich sing' das Lied des Liedes willen, hassen
Könnt' ihr's, noch mehr, ihr könnt's verbieten lassen,
Das ist nicht neu mir, ist ein Landsgebrauch.

Die deutsche Eiche - wer kann sie umfassen? -
Grünt doch auf euren Felsen, wenn sie auch
Es niemals weiter brachte, als zum Strauch.


XXXIII.

Die deutsche Sitte, daß es jeder wisse,
Mein Muttererbe, ehrt' ich immer treu,
Nur mit dem deutschen Ofen ist's vorbei,
Seit beim Kamine ich mein Mädchen küsse.

Kamine baut! Saßt ihr nie dort, die Füße
Verschlungen auf dem Marmor, euer zwei?
An jenem Tage würde Deutschland frei,
An dem es seine Öfen niederrisse.

Viel weiß es von der Freiheit zu erzählen,
Jedoch am Ofen, wo es langsam muß
Das Herz erwärmen, kommt's zu keinem Wählen.

Bei dem Kamin schlägt's Feuer an die Seelen,
Und zeitigt schnelle, wie den Liebeskuß
Der Thaten frühe Blume, den Entschluß.


XXXIV.

Welch' Seelenqualen ruft die Klarinette
Durch die besternte Nacht? Zwei Violinen
Verzweifeln mit, es wachen auf die Bienen,
Als ob die Lerche sie gerufen hätte.

Mach' Licht, mein Kind, spring' eilig aus dem Bette,
Die Königin der Nächte ist erschienen,
Mit ihrem ew'gen Wohllaut dir zu dienen,
Mit deinem treuen Sklaven an der Kette.

Denn als ich gestern seinem Schreibtisch nahte,
Ging er mit seinem Handelsbuch zu Rate
Und zitterte und zog das Facit aus.

Vergnügt schloß er die Strazze in in die Lade:
Das trägt zehn Pfund Salami in das Haus
und meinem Liebchen eine Serenade.


XXXV.


Du hast ein Ölbild noch aus alten Zeiten,
Wo Knabe David in dem waffenstillen
Palastgemach die königlichen Grillen
Dem Saul vertreibt mit seiner Harfe Saiten.

Das Lied war stets den Königen zu Willen,
Die von den rohen Fesseln es befreiten,
War stets bedacht, mit seinen Süßigkeiten
Die bösen Stunden ihnen auszufüllen.

Jetzt klopft es, längst verwiesen, an die Hütten,
Sitzt auf das Strohbett zu den kranken Armen,
Ins bittre Herz den süßen Klang zu schütten.

Wie lang darf es sich dieser noch erbarmen?
Denn schon begleiten heimlich die Gendarmen
Den Sänger seines Volks auf allen Schritten.


XXXVI.


Ich hab' mir oft im Ernste vorgenommen,
Dir stolz und trotzig ins Gesicht zu sagen,
Daß ich dich lieb hab', doch in all den Tagen
Bin wunderbar ich nie dazu gekommen.

Doch glaube nicht, daß ich vielleicht aus Zagen
Das Wort nicht sprach, wer sah mich je beklommen?
Bald ist es wie ein Wolkenbild verschwommen,
Bald hat es mir ein Schmetterling vertragen.

Bald hat damit ein Röslein sich geschmückt,
Damit vollstrahlend an des Himmels Rand
Der Mond die Sonnenwitwe oft entzückt.

Bald hat es mir dein heißer Blick verbrannt,
Und - es ist schwer zu glauben - deine Hand,
die zarte Taube, es zu Tod gedrückt.


XXXVII.


Als jüngst ein Fräulein einen Herren kränkte,
Von dem sie einen Blumenstrauß empfing,
Und diesen dann, als sie vom Balle ging,
Am selben Abend ihrem Tänzer schenkte,

Sprachst du: Erhielt' ich nur das kleinste Ding,
Den ärmsten Grashalm, den der Regen tränkte,
Der Mittags seine Lanzenspitze senkte,
Ich hüb' es auf und hielt' es nicht gering.

Als du so sprachst, da ward mir warm und wohl
Ums Herz, das Eis trat wieder bis zum Pol,
Womit es überrindete der Spott.

Ich liebte einst ein Fräulein aus Tirol,
Das eines Tags - ich war dabei und Gott ...
Mit meinen Liedern ihre Gerste sott.


XXXVIII.

Heut' fanf bescheiden under Maulbeerbäuen
Ich eine Fichte, die grünseidnen Tressen
Mit Gold vermischt - da hab' ich dich vergessen,
um von den Fichten Pusterthals zu träumen.

Die kahlen Felsen, die das Thal umsäumen,
Bewalden ihre nackte Brust, indessen
Aus all den Dörfern ringsum statt Cypressen
Der Heimat grüne Gotentürme keimen.

Der sanfte Melodientakt der Tenne,
Der tiefgebückten Schnitterinnen Chor
Im Roggenfelde schlagen an mein Ohr.

Glaub' nicht, daß ich ein Mädchen heimlich nenne,
Ist's nicht ein Gemsschütz mit dem Feuerrohr,
So ist's ein alter, rauchgeschwärzter Senne.


XXXIX.

Der Saal ist voll, ein junger Virtuos
Steht schwarzgekleidet bei dem Kontrabasse,
Der Hals des Instrumentes, dick und groß,
Berührt die Stirn ihm, die gedankenblasse.

Und leise tönt's ... so röpfelt in das Moos
Der Regen aus der vollen Blumentasse ...
Dann stürmt's und braust's, als wär' in diesem Fasse
Voll Harmonie die ganze Hölle los.

Der arme Mann, wie muß er ohne Rasten
Die Saiten, dick wie an der Schiffe Masten
Die Segeltaue, mit dem Bogen fegen:

Ich darf nur leise deinen Arm betasten,
Nur meine Hand auf deine Schulter legen,
Um Höll und Himmel in mir aufzuregen.


XL.

Ich steh' so nah bei deiner Sessellehne,
Doch ist's nicht möglich, bei dem Schein der Kerzen
Im vollen Saal, wie sehr ich mich auch sehne,
Verbotne Worte dir ins Ohr zu schwärzen.

So viele Augen schauen in die Herzen,
So viele Lichter spiegeln in der Thräne,
Und aus der Brust vor den Palst der Zähne,
Wälzt sich der Barrikadensturm der Schmerzen.

Musik beginnt. Um deine Mitte schmiege
Ich meinen Arm, daß auf des Walzers Weisen
Ich wie ein halbentschlummert Kind dich wiege.

Nur Sinnenspiel seht ihr in diesen Kreisen,
Fragt doch die Sonne und die Wasserfliege,
Warum sie tanzend ihren Schöpfer preisen.

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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren
#3
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XLI.

Gefährlich ist das Weib mit seinen Waffen,
Den hellen Geist vermag es zu umnachten;
Sein Reich zu mehren, ist sein einzig Trachten,
Schon dehnt's sich aus vom Engel bis zum Affen.

Mit dieser erde schönen Töchter machten
Des Himmels Söhne einstens sich zu schaffen;
Gott ließ mit Wasser von der Erde raffen
Die Kinder, die die Seraphsbräute brachten.

mit einem Blick, mit welchem sich die Seelen
Des Himmels Zukunft ahnend vorerzählen,
Trat schüchtern vor dich hin die Poesie.

Das ist kein Mensch, das ist ein Engel! schrie
Die Welt, nimm du des Menschen Travestie,
Den Affen hier, so kannst du doch nicht fehlen.


XLII.

Sei stolz, mein Kind! Die freien Geister sollen
Den Adel aus den Augen leuchten lassen,
Und nie den Mut verbergen, das zu hassen,
Was sie nicht lieben können oder wollen.

Das ist der echte Frauenstolz: zu grollen,
Daß Männer Paradiese noch verprassen,
Nicht jene Weiberlüge auf den Gassen
Moderner Städte, pomphaft aufgeschwollen.

Trieb je ein solches eitles Weib - das halbe,
Vornehme Lächeln um den Mund - die Schwalbe
Des Liedes weg von ihrem Hausaltar:

Lag sie gewiß in ihrem Boudoir,
Den stolzen Hals gebeugt, vor einem Kalbe,
Das nicht einmal aus Gold gegossen war.


XLIII.

Schön, wie der Griechen Gott, der junge Pan,
Steht ungebunden in dem Eichenhaine -
Das goldne Haar ist in dem Heil'genscheine
Noch licht und glänzend - St. Sebastian.

Und vor ihm auf dem Boden kauert eine,
Sein Liebchen ist es wohl, man sieht ihr 's an,
Hier wurde ein Entsetzliches gethan,
Und zieht den Pfeil ihm aus dem nackten Beine.

Ich sah dich öfter in den Kirchenstunden
Dies Bild betrachten, und dein Aug' verriet,
Was du dabei in tiefster Brust empfunden.

Du kennst noch einen, ebenso gebunden,
Der Pfeile Ziel, und eine, die da kniet
Und ihm das Eisen aus der Wunde zieht.


XLIV.

Denk' meiner heute nachts beim Ballparé,
Drück' mir die Hand im Geist bei der Quadrille,
Horch' aus des Walzers Melodienfülle
Heraus der Sehnsucht unnennbares Weh.

Du schweigst? In deinem Busem schwankt der Wille
Und schaukelt leise die Kamelie -
So schläft der Schwan im Schilf, indes der See
Schlägt unter ihm die Wellen in der Stille.

Nicht ja, nicht nein; doch etwas ist gewiß,
Daß andre ihre Arme um dich schlagen
Und deines Mundes süßen Atem schlürfen -

Und daß ich ferne bin - bedenke dies:
Daß andre dich in ihren Armen tragen,
Daß andre deinen Atem trinken dürfen.




XLV.

    Die Jesuitenmission — ich schriebe
    Es nicht, wär' nicht bewiesen die Geschichte —
    Trägt  auf dem faulen Stamm doch gute Früchte;
    Denn wundertätig wirkt sie auf die Diebe.

    Wenn nur das Mädchen, das ich heimlich liebe —
    Auf dem madonnahaften Angesichte
    Mischt sich der Glaube mit dem Morgenlichte —
    Den Vätern Jesu nicht so ferne bliebe.

    Vielleicht, dass den geraubten Schlaf der Nächte,
    Den Seelenfrieden, der von dannen schied,
    Mir bald die schöne Diebin wiederbrächte;

    Vielleicht sind meine Tage schon verblüht,
    Dass sie dem armen Vaterland vermächte
    Ihr reiches Herz und mein gestohlnes Lied.


XLVI.

Am Katharinentag, einmal im Jahre,
Ist hier ein Markt, wo sich die ganze Welt
Anschreit und drückt und sich begafft und prellt
Und sich bemüht, daß niemand es erfahre.

Sie haben dich ans Fenster hingestellt
Nach Kaufmannsart, des Platzes schönste Ware,
Damit das Licht recht auf die seidnen Haare
Und auf der Wangen reichen Sammet fällt.

Verkauft! steht dir geschrieben im Gesicht,
Zwar auch von welschen Krämern, aber nicht
Von jenem großen Handelsmann aus Süden.

Verkauft! wie lange werden sie hienieden
Noch solche Fesseln um die Leiber schmieden,
Die in der Brautnacht schon der Geist zerbricht?


XLVII.

Du hast uns freie Lieder vorgelogen -
Hör' ich die vorwurfsvollen Stimmen vieler -
Dein heißer Haß wird jeden Morgen kühler,
Seit dich ein Weib an seine Brust gezogen.

Das Meer bleibt Meer, ob glatt, ob voller Wogen,
Mein Gott der Liebe ist der Freiheit Schüler;
Schaut ihn nur an, den jungen Herzenwühler,
Ob er nicht etwas hat vom Demagogen?

Als er sich bittend vor den Censor warf,
Ließ von den Schultern er die Flügel lösen
Ihn mit der Schere ellenlang und scharf.

Mein Lied ist nur ein Wolkenbild gewesen,
Vom Mond beschienen; denn Tirol, das darf,
Mein welsches Mädchen aber kann's nicht lesen.


XLVIII.

Der Mönch verbirgt vor jeder Tageshelle
Hier in Tirol verbotner Liebe Keim,
Verstohlen nur schwärzt er den Honigseim
In seine kalte, liebeleere Zelle.

Nur einer ist, der klingelt mit dem Reim
und läutet durch die Straßen mit der Schelle,
Kehrt er berauscht von seines Liebchens Schwelle
Beim feuerroten Wolkenhimmel heim.

Und frägt der Abt, was denn das Frühgeläute
Mit all den Schellen groß und klein bedeute,
Reicht er ihm eine Prise Spaniol,

Und spricht gehorsam mit gebücktem Rücken:
Das ist die Poesie der Katholiken,
Das sind die echten Lieder aus Tirol.


IL.

Der Wirt schenkt roten Wein auf der Altane
Von deinem Fenster gegenüber ... der Jasmin
An meiner Seite flattert weiß und grün
Im Abendwind, wie die Tiroler Fahne.

Und während rings die Wolkenrosen blühn,
Reicht jenem Sterne, der im roten Kahne
Der erste droben schifft, die Tulipane
Den hellen Amethistenbecher hin.

Wenn Gott vom Himmel auf die Erde schaut
In dieser stillen Stunde, wird er meinen,
Das ist das Paradies, das er gebaut;

Und sieht er dich am Fenster drüben weinen,
So wird er glauben, eine Rose thaut,
Wie alle thauen, wenn die Sterne scheinen.


L.

Auf der Altane saßen ihrer drei,
Weil ihres Lebens Linien sich mitten
In jener nahen Thränenperle schnitten,
Und unter diesen war auch ich dabei.

Viel wurde, wie's zu kommen pflegt, gestritten:
Die Kirchen, wie die Staaten wollt' ich frei,
Dem zweiten war dies alles einerlei,
Der letzte kämpfte für die alten Sitten.

Da klopften plötzlich deines Liedes Töne
Um Frieden schmeichelnd an die Blätterwände
Von dem Balkon ... da war der Streit zu Ende.

Wenn Deutschland nur, daß es die Eintracht kröne
Auch eine solche Liederstimme fände
Für seine stets im Zank getrennten Söhne.


LI.

Hier ist kein Schütz, bei mir daheim ist's jeder,
Der etwas hat von seiner Väter Blute,
Den Bart der Gemse trägt er auf dem Hute
Und eine dunkelgrüne Spielhahnfeder.

Sahst welchen du, schlank gleich der jungen Ceder,
Wenn seine Hand stolz auf den Stutzen ruhte!
Denn deutlich redet von des Eigners Mute
Die weiße Pfauenschrift im Gurtenleder.

Ich sah' dich heut' im fliegenden Gewand,
Die rauchende Pistole in der Hand,
Zur Scheibe fliegen; welch ein schöner Schuß!

Jetzt weiß ich erst, warum in jedem Kuß
Die Schwegelpfeife von dem Schützenstand
Die alten lieben Töne mischen muß.


LII.

Die Klerisei hat sich mit Anathemen
Der Ehe breites Himmelbett verrannt,
Ein Streiter Gottes, sagte Hildebrand,
Darf sich kein Weib in seine Kammer nehmen.

Und wir, die Streiter für das Vaterland
Und für das Licht, wie müßten wir uns schämen,
Wenn stürmend wir auf unser Schlachtfeld kämen
Mit unsern runden Weibern an der Hand.

Mein Weib kannst du nicht sein, bleib' du mein Kissen,
Worauf das müde Haupt ich niederlehne,
Der Mahner meines Liedes, mein Gewissen;

Der leuchtende Krystall für meine Thräne,
Das kannst du sein, nur das, was bei den Füßen
Des Heilands war Maria Magdalene.


LIII.

Daß du mich liebst, les' ich auf deinen Wangen,
Du brauchst's mit keinem Schwure zu vereiden,
Dieselben Glocken schlugen in uns beiden,
Bis sie ugleich an einem Tag zersprangen.

Hätt' ich gewußt, als diese Berge klangen
Im morgenrot von ihren stillen Leiden,
Hätt' ich gewußt, es gelt' von dir zu scheiden,
Ich wär' den Weg der Freiheit nicht gegangen.

Es ist zu spät, ich kann nicht mehr zurück,
Die Sterne oben schrieben mein Geschick
Und legten mir das Schwert in meine Wiege.

Doch hörst du einmal von des Lichtes Siege,
Dann denke stolz an unsrer Liebe Glück
Und frage nicht, wo ich begraben liege.


LIV.

Die innern Stimmen lasse nur gewähren,
Horch' fleißig auf, was sie dir alles sagen;
Denn sie vermögen über alle Fragen
Der Zukunft dich prophetisch zu belehren.

So konnt' ich niemals ohne Grausen hören
Das zischend-feine widerliche Nagen,
Womit die Seidenwürmer auf dem Schragen
In einem Tag den Maulbeerbaum verzehren.

Jetzt brach in meiner Liebe grünes Eden
Ein solcher Seidenwurm, so kalt, so kalt,
Um dort zu halten sein gefräßg Mahl.

Und sieh', in einem Tage sind von jedem
Der stolzen Bäume alle Blätter fort,
Und tot, wie tief im Winter, ist der Ort.


LV.

An deinen frischen Lippen laß mich laben
Den Durst, der meine Seele brennt; sei mein
So lang nur, als ein Kuß! Wir können sein,
Was wir zu sein den festen Willen haben.

Gieb mir den Mund! Tief in den Boden ein,
Viel tiefer als die andern will ich graben
Die zwei Minuten, daß von allen Raben
Sie keiner bringe an des Tages Schein.

Ich kann nicht warten; gieb mir deinen Mund,
Die schwarzen Jäger gehen auf die Pirsche,
Von hundertzwanzig wimmelt schon der Grund.

Verend' ich einst gleich dem gehetzten Hirsche,
Dann neigt sich wieder diese süße Kirsche
Auf meine Lippen in der letzten Stund'.


LVI.

Du sollst mir bei den Sternen nichts versprechen,
Die haben jede Lüge noch verschwiegen,
nicht bei den Göttern, die den Meineid rächen -
So lang sie selber nicht im Staube liegen;

Nicht bei des Busens ungestümem Fliegen,
Nicht bei des Auges reichen Thränenbächen,
Die stolze Woge kann zusammenbrechen,
und jene süße Quelle kann versiegen.

Auf diese Veilchen schwör' mir deine Liebe,
Die du mir in ein Epheublatt gewunden,
Und die noch diese Nacht verwelken werden;

Doch jedes Jahr bringt einen Lenz auf Erden,
Dein Wort ist so in Veilchenduft gebunden,
Daß dich der Meineid aus dem Frühling triebe.


LVII.

Die Lichter auf dem Wasser sind verglommen,
Und leise tönt das Nachtlied der Cikade,
Nur über einen ist die volle Gnade
Des zauberreichen Himmels nicht gekommen.

Denn einsam und verdrossen und beklommen
Sieht nieder von der Brückenbalustrade
Ein heimwehkranker deutscher Kamerade
Als wär' ihm all sein Glück davongeschwommen.

Ich sprach ihn an: Du brauchst dich nicht zu schämen;
Denn wert der Thränen ist die Muttererde,
Doch giebt es Arzenei für dieses Grämen:

Du sollst, daß dir ein Ort zur Heimat werde
Und du nie Fremdling bist am fremden Herde,
Die Götter, wie Äneas, mir dir nehmen.


LVIII.

Mit deines Fächers marabutnen Schwingen
Wirst du den Brand in diese Lüfte jagen,
Die beider Indien Wohlgerüche tragen,
Und mir die Adern noch zum Sieden bringen.

Mach' zu den Fächer! Und ich will dir sagen,
Womit des Südens Gluten zu bezwingen:
Aus deinen Locken laß ein Zelt mich schlagen,
Wohin nicht soll der Strahl der Sonne dringen.

In deines Auges blauen Alpensee
Laß stürzen mich und mit dem Himbeereis
Frisch aus dem Becher deiner Lippen laben,

Und meine Stirne, die wie Lava heiß,
Laß in dem reinen, unbefleckten Schnee
Auf deiner vollen Schulter mich begraben.


LIX.

Es wird wohl keine Landschaft, es wird kaum,
So weit du wanderst, eine Fernsicht geben,
Wo nicht allein und einsam steht ein Baum,
Im Feld, im Sand, am Meer, wo eben Raum

Für dieses eine abgeschiedne Leben,
Für dieses Eremiten stillen Traum.
Hier schläft der Rabe gern, indes daneben
Zum Schlaf die Raupen ihre Linnen weben,

Bis ervom Blitz erreicht, mit fahlem Lichte
Zum Himmel lodert im Gewitterregen.
Sie sprach zu mir: Kommt dir auf deinen Wegen

Ein Baum vereinzelt stehend zu Gesichte,
Sollst du im Geist die Hand in meine legen
Und denken: Das ist unsere Geschichte.


LX.

Ich habe etwas Größres als die Frau
In dir geliebt: die Allmacht, die dir eigen -
Der Erde Frühling schien mir kalt und grau,
Da kamst du, mir das Paradies zu zeigern.

Zum erstenmal fand ich den Himmel blau,
Verstand des Walds geheimnisvolles Schweigen
Und sah die Engel mit dem Morgenthau
Auf Sonnenfäden auf- und niedersteigen.

Nun unsre Lieb' ist in den Grund gehagelt,
Möcht' in den Grund das Paradies ich stampfen,
Doch seine Lichter sind so tief genagelt,

So fest hält jeder Grashalm seine Fackel,
Und alle Blumen beten und verdampfen
Den Weihrauch vor dem leeren Tabernakel.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
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LXI.

Kohlschwarzes Haar, das nur mit zögern weicht
Von der atlaßnen Wange: Mittelgröße;
Ein blühend warmes Fleisch, soweit die Blöße
Der vollen Brust, der runden Schulter reicht -

Die feingeschnittne Griechennase leicht
Emporgeworfen, und der Mund, als schlösse
Sich eine Rose auf, so rot, und flösse
Sie über von des Morgens Thau; so feucht

Ein blaues Aug', das lange Wimpern zieren,
Und eine Hand, die niedlich und so nett,
Ein Kind, das starb, ins Paradies zu führen

Ich zeichne schlecht. Ein weibliches Porträt
Kann man nicht trefflich malen im Sonett,
So wenig als in Leipzig illustrieren.


LXII.

Laß doch die schwere Liebesnot beiseite
Und werde mir ja nicht sentimental,
Solch' Lindenblütenwangen sucht die Qual
Am allerliebsten auf als ihre Beute.

Der Morgen flammt, geh' du hinaus und läute
Die Frühlingsglocken rings in jedem Thal,
Und statt zu weinen, schleife mir den Stahl
Und segne mir die Fahne vor dem Streite.

Es giebt nur einen wahren großen Schmerz
Gefesselt in dem Kerker liegen müssen,
Wenn Rosenwolken alle Berge küssen.

Und will dir dünken, daß kein andres Herz
So still verschmachte unter glühnden Kohlen,
Denk' in des Urals Schachten an die Polen.


LXIII.

Es spielte der Athlete auf dem Rasen
So kühn und leicht mit des Aleiden Ast
Und Centnrtkugeln, daß die Gaffer fast,
Daß er wie er geboren sei, vergaßen.

Wenn erst die Leute wüßten, die da saßen,
Was du, mein Kind, für Riesenkräfte hast;
Mit meines Kummers ungeheurer Last
Spielst du so zierlich wie mit Seifenblasen.

Hebst mit des kleinen Fingers schwachem Glied
Von einem Grabe den granitnen Stein,
Dran ein Jahrzehent wälzte ... Schau' hinein,

Da liegt kein Gottmensch, bittrer Leiden müd,
Von deines Auges hellem Sonnenschein
Rot angelächelt, schlummert drin mein Lied.


LXIV.

Der alte Jude möchte seine Taschen
Mit deinem Golde füllen; denn sein Kahn
Braucht frischen Wind ... Trink nur, er setzt daran
Die Silberhäupter der Champagnerflaschen.

O sage mir, mit welchem schwarzen Plan
Die Stunde schwanger geht? Lass mich erhaschen
Ein Zeichen! Nur ein Blick! Mit einem raschen
"Wie geht es Ihnen?" werd' ich abgethan.

Was soll ich sagen? "Fräulein, gut, zu dienen" -
Und mit der Eifersucht beredten Mienen
Dir schnöde lügen in das Angesicht?

Mich wundert nur, dass du den Heiland nicht,
Des Auge hier am Kreuze sterbend bricht,
Nicht auch schon fragtest: "Nun, wie geht es Ihnen?"


LXV.

Kannst du die Eiche, sprich, des Sturms Ergötzen,
Des Ruhmes Liebe und des Donners Braut,
In einen Topf vor deine Fenster setzen,
Wie irgend ein gemeines Küchenkraut?

Willst du von ihren Sängern einen Laut,
Ein einzig Blatt von ihren grünen Schätzen,
Mußt du hinaus und dir den Fuß benetzen,
Wenn es dir auch im dunkeln Walde graut.

Du sollst nicht sagen, daß ich dich betrogen!
Ich stehe fest für eine Ewigkeit,
Gewurzelt in dem Haß und in der Liebe;

Dir aber war der Weg u mir zu weit,
Und alles wohl ermessen und erwogen,
Schmeckt doch die Eichel herber als die Rübe.


LXVI.

Ich werd' mich nicht in Sack und Asche kleiden,
Mit Thränen nicht den teuern Boden netzen;
Es müßt', um zu beweinen alle Leiden,
Gott noch zwei Augen mir ins Antlitz setzen.

Seht dort den Berg! Seit hundert Jahren schneiden
Sie ihm die Haut, die blühende zu Fetzen,
Daß sich die Adler flüchten mit entsetzen,
Und wühlen ihm in seinen Eingeweiden.

Doch was sie auch Entsetzliches gethan,
Wie tief sie auch ihm in das Herz geschnitten,
Des Dulders Stirn' ist rein und hell geschliffen,

Und gerne legt des Himmels weißer Schwan,
Die Wolke, dort am späten Abend an,
Um morgens vor der Sonne herzuschiffen.


LXVII.

Wir müssen scheiden! Wohl, so sei's denn heute,
Doch bind' das Opfer lächelnd an den Pfahl,
Und gieb dem mörderischen Wurm der Qual
Den Pfirsich deiner Wangen nicht zur Beute.

Geh' nicht, wie andre, auf den markt und läute,
Die Augenlider rot, das Antlitz fahl,
Und in dem Busen des Verräters Stahl,
Zusammen die verleumderische Meute.

Sei du der Baum, der seine Blüten rein
Dem Winde lieber gibt, als abgelesen
Im Herbst zu werden dann mit Stock und Stein -

Und deine Seele wird alsbald genesen,
Und was noch heute dunkler Schmerz gewesen,
Wird morgen eine lichte Perle sein.


LXVIII.

Von Fenstern und Balkonen hängt die Seide,
Die Kaiserjäger treten ins Gewehr,
Psalmierend kommt von Geistlichen ein Heer,
Und wer nicht niederkniet, der ist ein Heide.

Ein zitterndes Gerippe, weiß wie Kreide
Vom Knochenmark der Katakomben her,
Wird durch die Stadt getragen, das Geschmeide
Des Sammetmantels ist ihm viel zu schwer.

Du bist die einzige, aus deren Angesicht
Durch den gestickten feinen Musselin
Das Hohngelächter der Verachtung bricht.

"Ora pro nobis, sancte Valentin!"
Glückauf, Italien! Noch bist du nicht
Verloren! sprach ich leise vor mich hin.


LXIX.

Ihr habt den Wein verdünnt, der frisch gegoren
Den Becher meines Liedes überschäumte,
Der Liebe Leidenschaft, die hochgebäumte
Hab' ich gezähmt mit Zügel und mit Sporen.

Ich prahlte noch gleich jenen Glaubensthoren
Im Marterbett, daß ich den Lenz verträumte,
Die Zeit der Rosen liederlich versäumte,
Bis du warst - nicht vergessen - doch verloren.

Als deine Hand mir eine Rose bot,
Sprachst heute du mit einem Aug', als flösse
Es über - und es floß -: "Es ist die letzte."

Da liegt sie, die mit deiner Thrän' benetzte -
Und ich? Du hattest recht, und tot ist tot -
Ich war ein Narr mit meiner Seelengröße.


LXX.

Wie leichten Sinns ging ich die Waldeswege!
Wutschäumend zürnt der Wildbach in der Tiefe,
Bewegungslos und still, als ob sie schliefe,
Sitzt eine Elster auf dem Dorngehege.

Erst Wald, dann eine Wiese, rechts das schiefe
Verfaulte Kruzifix, links eine Säge,
Dann blühnde Haidefelder überm Stege,
Wo Bienen öffnen süße Liebesbriefe.

Dann wieder Wald, wo die Gebieterin,
Die Föhre nicht den Lärchen, nicht den Birken,
Den Rosen selbst nicht je den Zutritt gönnte.

Wie bald wollt' ich uns beiden ihn erwirken,
Wenn ich nur wieder mit so leichtem Sinn
Des Waldes grüne Wege gehen könnte.


LXXI.

Wie langsam wachsen doch die jungen Glieder
Des Freiheitsbaums; der strenge Himmel kargt
Mit Lenz und Sonnenschein; was heut' erstarkt,
Wirft morgen schon ein Sturm aus Süden nieder.

Und vieles stirbt, wird leise eingesargt,
Und heimlich nur gehofft: Wir sehen's wieder:
In dem Jahrhundert bring' ich meine Lieder
Vor meinem Volke nicht mehr auf den Markt.

Mein Tagwerk ist gethan; ich hab' gerungen,
Hab' in Tirol ein freies Lied gesungen,
Und habe dich gesehen und geküßt.

Ihr andern aber wartet still und duldet,
Bis ihr, was eure Väter einst verschuldet,
Der Weltgeschichte habet abgebüßt.


LXXII.

Du willst, daß von Isera ich erzähle,
Der liebsten meiner kleinen Wanderfahrten,
Da gab es Trauben, edle Feigenarten,
Kastanien mit weißem Zuckermehle.

Und auf dem Friedhof, bei den Eingescharrten
Da war ich auch und sah, ob keiner fehle,
Hinauszuhängen seine arme Seele
In dieses Thales schönen Rebengarten.

Die Etsch lag wie ein Silberband im Grünen,
Die Kalkgebirge glänzten wie Rubinen,
Und aus der Kirche tönte weich das Credo.

Merk' dir, im letzten Willen zu testieren,
Daß sie dich nach Iseras Friedhof führen,
Nicht in den feuchten Sand von Rovereto.


LXXIII.

Was sie im Wahn den Tod der Liebe nennen,
Ist nur ein Schlaf, so leis und federleicht,
Daß ihn vom Aug' ein Mückenflügel streicht
Und ihn hinweg di kalten Sterne brennen.

Selbst in dem Schmerz, in dem sich Herzen trennen,
In diesem Boden noch von Thränen feucht,
Liegt der Erinnrung Same aufgeweicht,
Daß sie sich ewig nicht vergessen können.

Wohl heilt die Zeit - und was wir einst gelitten,
ist Frevel fast vor dem Gesetz der Sitten
Und vor der Pflichten angewöhntem Band.

So hat doch jede Wolke, zugeschnitten
Der Art, wie sie an unserem Himmel stand,
Den Hammer deines Herzens in der Hand.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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