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Giehrl, Jakob F. R.: Dichterweihe
#1
Jakob Ferdinand Rudolph Giehrl
1797 - ?



Dichterweihe



Wie lohnend ist’s, im Bunde der Kamöen
Auf tadelloser Rosenbahn zu wallen!
Glaub’ mir, den Musen kann nur der gefallen,
Wer ein veredelt Herz bewahrt dem Schönen!

Wer frevelnd je die Tugend kann verhöhnen,
Erhebt umsonst zu Phöbus Sonnenhallen
Den Blick; ihm wird kein Musenbeifall schallen,
Kein Lorber ihn, den Schuldbelad’nen, krönen.

Nur an die reine Brust schmiegt sich die Leier,
Und nur aus unentweihter goldner Schale
Ergießt Apollo dir sein heilig Feuer.

Nur mit der Tugend seltnem Schmuck versehen
Magst du dich nah’n der keuschen Musenhalle,
Wo heil’ger Sänger Gottes Schatten wehen!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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