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Gerstenberg, Friedrich von: Ein großer Schmerz ...
#1
Friedrich von Gerstenberg



Ein großer Schmerz, so klagst du, sei dein Leben,
O es ist groß, in Leid sein Herz verwalten,
Und schöner ist, als früh enttäuscht, erkalten,
Gläubig das Herz mit Liebestraum umweben.

So Viele flieht, was je sie wollt’ durchbeben,
Kein Glück, kein Schmerz vermochte auszuhalten
Und Zweifel stahl sich in des Herzens Falten,
Ob mehr gewährt dem Menschen ward als Streben.

Dir ward der Glaub’ an dauernd Glück beschieden,
Wo süßes Weh wird selbst das Nie-Erreichen,
was aber willst dem Zweifelnden du bieten?

Nichts bleibt ihm, nichts, und Alles wird entweichen!
O glaublos ist das Bitterste hienieden,
Ein Bettler steht er knirschend unter Reichen!



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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