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O wär’ es eine Schuld nur, was uns trennte,
#1
Emanuel Geibel
1815 – 1884



O wär’ es eine Schuld nur, was uns trennte,
Und stände vorn sie in der Sünden Reihen:
Die Lieb’ ist Gnad’ und könnte sie verzeihen,
Wenn sie im Andern nur die Lieb’ erkennte.

Doch wo ist Feuer, das im Wasser brennte,
Wo Wasser, das in Flammen mag gedeihen?
Was uns für heut’ und immer muß entzweien,
Ist Widerspruch wie der der Elemente.

Du folgtest deinen Sternen, ich den meinen –
Seit man und schied – im Glauben, Denken, Lieben.
Ach, daß die Sterne so verschieden scheinen!

Nun muß dein Wort mir, leerer Schall, verstieben
Und meines dir. Wir aber stehn und weinen,
Daß nichts gemein uns als dies Leid geblieben.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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