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Zur Einleitung
#1
Emanuel Geibel
1815 – 1884



Zur Einleitung


In Blüten sah ich Tal und Hügel prangen
Und tief im Grün die Spur des Winters schwinden,
Da ist auch mir mein Denken und Empfinden,
Luft, Zorn und Lieb’ in Liedern aufgegangen.

Oft ließ ich auch die Laut’ am Aste hängen;
Da kam der Lenz und harfte mit den Winden
Ein Stück dazwischen, eins von seinen linden,
Die wundermild das Menschenohr befangen.

Die Lieder alle hab ich hier gereiht:
Es ward ein Kranz – ich wand ihn leicht und lose –
Bunt wie mein Herz und bunt wie diese Zeit.

Die heiße Tulpe flammt bei dunklem Moose,
Beim Blütenschnee trägt die Zypresse Leid
Und unter wilden Nesseln lauscht die Rose.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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