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Verwünschung
#1
Emanuel Geibel
1815 – 1884


Verwünschung

Du willst dich nicht bei unserm feste zeigen,
Wo auf dem Rasen unter grünen Bäumen
Guitarren klingen und Pokale schäumen,
Und Reb’ und Rose sich zum Kranz verzweigen.

Du fliehst den scherz, den Becherklang, den Reigen,
Um stumm daheim von nicht’gem Leid zu träumen;
Des Lebens Liebesblick willst du versäumen,
Um einem Luftgebild das Ohr zu neigen.

Du willst an schöner Augen Blitz nicht glauben,
Und wendest scheu dich ab von den Genüssen,
Die uns gewährt, der süße Gott der Trauben.

So sei dir ewig denn von jenen Küssen
Die Glut verschlossen, die so sanft sich rauben,
Und ewig sollst du Wasser trinken müssen.

.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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