Emanuel Geibel
1815 – 1884
Gegen den Strom
Die Freiheit hab’ ich stets im Sinn getragen,
Doch haß’ ich eins noch grimmer als Despoten:
Das ist der Pöbel, wenn er sich den roten
Zerfetzten Königsmantel umgeschlagen.
Die kleinen Seelen glühn in solchen Tagen,
Sich aufzuspreizen als des Himmels boten,
Und frech verlästern sie die großen Todten,
Denn Sünde ward es, aus dem Schwarm zu ragen.
Ja wem das Herz nur höher wagt zu pochen,
Aus wem der Geist, der heil’ge, gottgesandte,
erhaben zürnt, sein Urteil ist gesprochen.
Hat doch der Pöbel einst, der wutentbrannte,
Ob Aristides Haupt den Stab gebrochen,
Und ins Exil verstoßen einen Dante.
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1815 – 1884
Gegen den Strom
Die Freiheit hab’ ich stets im Sinn getragen,
Doch haß’ ich eins noch grimmer als Despoten:
Das ist der Pöbel, wenn er sich den roten
Zerfetzten Königsmantel umgeschlagen.
Die kleinen Seelen glühn in solchen Tagen,
Sich aufzuspreizen als des Himmels boten,
Und frech verlästern sie die großen Todten,
Denn Sünde ward es, aus dem Schwarm zu ragen.
Ja wem das Herz nur höher wagt zu pochen,
Aus wem der Geist, der heil’ge, gottgesandte,
erhaben zürnt, sein Urteil ist gesprochen.
Hat doch der Pöbel einst, der wutentbrannte,
Ob Aristides Haupt den Stab gebrochen,
Und ins Exil verstoßen einen Dante.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.