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Erster Sonnenblick
#1
Emanuel Geibel
1815 – 1884


Erster Sonnenblick


Nach so viel trüben, trüben Nebeltagen,
Du goldner Schein, der aus dem Blauen fließt
Und klär durch meine Seele sich ergießt,
O Schein des Trosts, laß meinen Gruß dir sagen!

Ich war mit Angst und Traurigkeit geschlagen,
Doch nun ist’s gut, da sich der Strahl erschließt;
Und leise, leise, wie die Rose sprießt,
Darf Luft und Hoffnung aufzublühen wagen.

O scheltet nicht, daß ich ein Sohn der Erde
Und tief im Wesen der Natur vereint,
Von ihrem Angesicht geleitet werde!

Ihr seht ja doch, daß, wenn die Mutter weint,
Das Kind verstummt mit trauriger Geberde
Und wieder lächelt, wenn sie froh erscheint.

.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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