Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Eros der Schenk
#1
Emanuel Geibel
1815 – 1884


Eros der Schenk

Ich wähle mir den Liebesgott zum Schenken,
Er füllt den Becher mir aus Zauberkrügen
Und weiß das Herz in seliges Genügen,
den Sinn in süßen Taumel zu versenken.

Auch lehrt er mich zu holdem Angedenken
Den Wein zu schlürfen in bedächt’gen Zügen,
Zu zartem Gruße Reim in Reim zu fügen,
Und sanft der Musen weißes Roß zu lenken.

Und wenn des Abends Schatten sich verbreiten
Und müd’ ich ruhe von des Tags Genusse,
Erregt er sacht der Zither goldne Saiten.

Da muß im Schlaf, gleich Wimpeln auf dem Flusse,
Manch holdes Traumbild mir vorübergleiten,
Bis mich der Morgen weckt mit ros’gem Kusse.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: