Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Dem Winde möcht ich meine Sorgen geben...
#1
Emanuel Geibel
1815 – 1884



Dem Winde möcht ich meine Sorgen geben,
Daß er hinaus ins weite Meer sie trüge,
Ich möchte, meiner Jugend Traumesflüge
Erneuernd, wieder kühn ins Blaue streben.

Doch ernster ward und bittrer ward das Leben,
Es gibt uns Seufzer statt der Atemzüge,
Ist jede Lust doch eine halbe Lüge,
Wenn Wetter so wie jetzt am Himmel schweben.

Der Lenz hat seinen Rosenduft verloren;
Die Hoffnung selbst, die jugendliche rasche,
Pocht wie ein Kind nur schüchtern an den Toren.

Die Lust versieget mit dem Gold der Flasche,
Und nur der Schmerz steigt ewig neugeboren
Ein dunkler Phönix wieder aus der Asche.





.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: