18.05.2023, 07:52
Emanuel Geibel
1815 – 1884
An Hermann Kretzschmar, den Maler
Es nahn und fliehn die wechselnden Gestalten,
Und was wir kaum im Herzen lieb gewannen,
Die Ferne führt es neidisch uns von dannen,
Im Lauf der Stunden muß er rasch veralten.
Da greift der Künstler in des Schicksals Walten;
Ein Zaubrer weiß er Raum und Zeit zu bannen,
Er weiß den Augenblick, den wir umspannen,
In lichten Farben selig festzuhalten.
So hast nun du mit schöpfrischem gemüte
Die schönste Ros’ auf Hellas schönen Auen,
Dahingebannt in ewger Jugendblüte.
Und staunend wird es noch der Enkel schauen,
Dies Angesicht voll Majestät und Güte,
Der Königin der Griechen und der Frauen.
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1815 – 1884
An Hermann Kretzschmar, den Maler
Es nahn und fliehn die wechselnden Gestalten,
Und was wir kaum im Herzen lieb gewannen,
Die Ferne führt es neidisch uns von dannen,
Im Lauf der Stunden muß er rasch veralten.
Da greift der Künstler in des Schicksals Walten;
Ein Zaubrer weiß er Raum und Zeit zu bannen,
Er weiß den Augenblick, den wir umspannen,
In lichten Farben selig festzuhalten.
So hast nun du mit schöpfrischem gemüte
Die schönste Ros’ auf Hellas schönen Auen,
Dahingebannt in ewger Jugendblüte.
Und staunend wird es noch der Enkel schauen,
Dies Angesicht voll Majestät und Güte,
Der Königin der Griechen und der Frauen.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.