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An Ernst Curtius
#1
Emanuel Geibel
1815 – 1884


An Ernst Curtius

Wer hat der Sorge je sein Herz verschlossen?
Und flöhn wir zu des Poles eis’gen Strecken,
Sie würde dort auch uns vom Lager schrecken,
Wenn auf die Wimper kaum sich Schlaf ergossen.

Wir sehn von hellem Kerzenglanz umflossen
Sie flattern an des Prunksaals goldnen Decken;
Dem Schiffer folgt sie durch das Meer, dem kecken,
Den Reiter holt sie ein auf flücht’gen Rossen.

Drum suche nicht ihr töricht zu entfliehen,
Mit Lächeln wolle das Geschick versöhnen,
Da keinem noch ein reines Glück gediehen.

Doch kannst du dich der Klage nicht entwöhnen,
So reife sie zum Lied, der dir verliehen,
Der leise Hauch der griechischen Kamönen.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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