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So nette Kleingefäße für Gedanken...
#1
So nette Kleingefäße für Gedanken...

Der Ton aus alten Zeiten wirkt wie Mohn.
Erjambt erlallt befremdliches Gedusel.
Aus Mythenwelten aufgestockter Grusel
ergreift nur noch Gelehrte in Pension.
Noch immer sitzt Francesco auf dem Thron,
beblättert mit Gewürz! Metaphernfusel
ergießt sich in Gelehrsamkeitsgewusel.
Die Kunst zu lieben ist erstarrt im Klon.

So nette Kleingefäße für Gedanken...
Was soll denn das Geschrei von Redekunst!?
Kein Gott braucht solche Reimeranken!
Der Spott ist schnell und wird von dem gegrunzt,
der kaum ein Herz je angerührt mit Worten.
Die Liebe liebt-und öffnet neue Pforten.
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#2
Hallo Gitano,

(03.02.2012, 22:04)gitano schrieb: Heute nachmittag habe ich noch ein Antwort-Sonett auf ein Sonett von Walther geschrieben (kennst Du vielleicht...
Ich stelle es mal ein...keine hundertprozentige Tenzone aber schon nahe dran Wink ...und mehr ein Übungsspaß.

Ist das der Walther vom Sonett-Portal?
Auf welches Sonett bezieht sich deine Antwort?

Ich bin mir nicht ganz schlüssig wie ich dein Sonett lesen soll.
Ist es eine durchgängige Argumentation? Dann wäre "grunzt" ein zu derber Ausdruck für eine leere formbetonte Rhetorik.
Oder ist das Schluss-Sextett als Antwort auf der Quartette zu lesen? Dann würde ich in Zeile 8 "Lieben" groß schreiben.

Die Unsicherheit in der Interpretation liegt vermutlich an der fehlenden Vorlage.
Vielleicht kannst du einen Link setzten, wenn du sie nicht direkt zitieren magst?

Liebe Grüße
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Hallo Zaunkönig!
Hier ist der Link zum kompletten Dialog in Sonetten (4 Sonette, 2 von Walther, als Antworten 2 von mir)

http://www.leselupe.de/lw/titel-Der-Ton-...106949.htm

z8 zu lieben wirklich in Großschreiben?
der Infinitiv mit zu ist doh seit der neuen Rechtschreibung nicht mehr groß...oder doch wieder?

"Die Kunst zu lieben..." ist doch auch ne nette Anspielung zu diversen Literaturwerken (Ovid, dort aber in Distichen, diversen Romanen).
Ich habe keine Regelung für eine Großschreibung gefunden! Weder im nuen Duden noch auf den Rechtschreib-Plattformen im www.
Kleinschreibung bleibt.

das grunzt
sollte derb sein!..charakterisiert genau

Aus gutem Grund folge ich nicht dem doch recht falschen Raumaufteilungsgedanken von Schlegel und seinem Thesen /Antithesen /Synthesen Schema...ist für mich ein Riesenkäse. Hier ist eine 11:3 Argumentation (11 Zeilen Spott / 2 Zeilen Gegenrede plus 1 Zeile Pointe). Daran ist nix Falsches.

und es sind ein paar Anspielungen auf Zitate drin:
Z9: Gottfireid August Bürger sinngemäß zu Goethe als dieser fragte "was denn Sonette seien".

Insgesamet schon sehr an Walthers Text bezogen...

Danke für´s Einsehen und nachfragen!

Bis bald
gitano


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#4
Hallo Gitano

In Zeile 8 kommt es darauf an ob du die Liebe zur Kunst meinst oder die Liebeskunst.
Ohne das Sonett von Walther war mir der Bezug nicht ganz klar.

Ob beim Gedichte-schreiben, in der Mode oder in der Musik: Gute Kunst lebt von der Spannung zwischen tradierten, also bewährten Formen und überraschenden Elementen. Insofern ist keine Regel wirklich in Stein gemeißelt. Die 4-4-3-3 bzw. 8-6 Aufteilung eines klassischen Sonetts empfinde ich persönlich als sehr harmonisch. Aber ich gebe zu, dass Schlegels Herleitung ziemlich esoterisch anmutet.
Deine inhaltliche 11-3 Aufteilung geht in Ordnung, aber sie sollte sich, meiner Meinung nach, auch im Satz widerspiegeln, also die Leerzeile nicht zwischen Vers 8 und 9 sondern zwischen 11 und 12.
Es wäre auch denkbar unterschiedliche Redner zu kennzeichnen, beispielsweise durch Anführungszeichen oder Kursivschrift.

Liebe Grüße
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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