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Sonnets 056
#1
William Shakespeare
1564 – 1616 England


LVI.

Sweet love, renew thy force; be it not said
Thy edge should blunter be than appetite,
Which but to-day by feeding is allay'd,
To-morrow sharpen'd in his former might:
So, love, be thou; although to-day thou fill
Thy hungry eyes even till they wink with fullness,
To-morrow see again, and do not kill
The spirit of love with a perpetual dullness.
Let this sad interim like the ocean be
Which parts the shore, where two contracted new
Come daily to the banks, that, when they see
Return of love, more blest may be the view;
Else call it winter, which being full of care
Makes summer's welcome thrice more wish'd, more rare.


.
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#2
Übersetzung von
Terese Robinson


LVI.

Erneure, süße Liebe, deine Macht,
Laß sie nicht schwächer als den Hunger sein,
Der heut’ gestillt, schon morgen neu erwacht
Und unerbittlich quält mit neuer Pein.
So sei du, Liebe! Ist auch heut’ gestillt
Dein schwelgend Auge und vom Schaun fast trunken,
Sieh’ morgen neu, von Sehnsucht neu erfüllt,
Nie sei dein Geist in Müdigkeit versunken.
Die trübe Zwischenzeit sei wie die Flut,
Die Küsten trennen muß, wo Tag für Tag
Zwei Liebende hinwandern, deren Glut
Der Liebe Prüfung heißer schüren mag.

Nenn sie auch Winter, dunkle Sorgennacht
Die dreimal selig Sommers Leuchten macht.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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