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Sonnets 027
#1
William Shakespeare
1564 – 1616 England


XXVII.

Weary with toil, I haste me to my bed,
The dear repose for limbs with travel tired;
But then begins a journey in my head,
To work my mind, when body's work's expired:
For then my thoughts, from far where I abide,
Intend a zealous pilgrimage to thee,
And keep my drooping eyelids open wide,
Looking on darkness which the blind do see
Save that my soul's imaginary sight
Presents thy shadow to my sightless view,
Which, like a jewel hung in ghastly night,
Makes black night beauteous and her old face new.
Lo! thus, by day my limbs, by night my mind,
For thee and for myself no quiet find.


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#2
Übersetzung von
Terese Robinson



XXVII.

Wenn ich nach Tages Müh’n mein Bett gewann,
Die liebe Zuflucht müdgehetzter Glieder,
Da hebt in meinem Sinn ein Wandern an,
Der Geist wird ruhlos, liegt der Leib darnieder.
In frommen Scharen ziehen die Gedanken
Wie Pilger hin zu dir, sei’s noch so weit,
Die Augen heben sich, die müd’ schon sanken,
Und starr’n wie blinde in die Dunkelheit.
Dann steigt, von meiner Seele Kraft beschworen,
Dein Bild empor, so rein und ohne Fehl,
Daß selbst die Nacht hell scheint und neugeboren,
Durchglüht von einem leuchtenden Juwel.

Sieh, wie mein Geist bei Nacht, mein Leib am Tag
Für dich und mich nicht Ruhe finden mag.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
In der Übersetzung von
Johann Gottlob Regis



XXVII.

Ich eil’ ins Bett, ermüdet von Beschwer,
Zur holden Ruhstatt weitgereister Glieder;
Doch auf den Weg macht sich das Haupt nunmehr,
Wach wird die Seele, sinkt der Leib darnieder.

Denn jetzo suchen die Gedanken dich,
Aus welcher Fern’ auf frommer Pilgerschaft;
Weit offen halten Augenlider sich,
Ich blick im Dunkel, wie ein Blinder gafft.

Nur meines Geistes Aug’ einbildsamlich
Stellt dein Phantom unsehenden Augen dar:
Dort hängt’s in Nächten ein Juwel für mich,
Verklärt das alte Dunkel wunderbar.

Sieh, wie am Tag den Leib, nachts das Gemüt,
Um dich und mich, ersehnte Ruhe flieht!


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Übersetzung von
Max Josef Wolff



XXVII


Erschöpft werf' ich mich auf mein Lager nieder
Zur Rast, die wohl nach langer Reise tut,
Doch dann beginnt in meinem Haupte wieder
Die Wanderschaft, ob auch der Körper ruht.

Zu dir gehn die Gedanken dann zurück
Von hinnen auf der Sehnsucht Pilgerfahrt,
Sie halten offen meinen müden Blick,
Der, wie der Blinde, Dunkel rings gewahrt;

Nur daß der Blick der traumbeschwingten Seele
Dein Bild vor meines Geistes Auge stellt,
Das in dem Graun gleich flammendem Juwele
Die Nacht verschönt und jugendfroh erhellt.

So wird um dich und mich, vom Schlaf gemieden,
Am Tag dem Leib, der Seele nachts kein Frieden.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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