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Sonnets 021
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Registriert seit: Jan 2007
13.08.2007, 01:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.02.2023, 17:14 von ZaunköniG.)
William Shakespeare
1564 – 1616 England
XXI.
So is it not with me as with that Muse
Stirr'd by a painted beauty to his verse,
Who heaven itself for ornament doth use
And every fair with his fair doth rehearse
Making a couplement of proud compare,
With sun and moon, with earth and sea's rich gems,
With April's first-born flowers, and all things rare
That heaven's air in this huge rondure hems.
O' let me, true in love, but truly write,
And then believe me, my love is as fair
As any mother's child, though not so bright
As those gold candles fix'd in heaven's air:
Let them say more than like of hearsay well;
I will not praise that purpose not to sell.
.
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Registriert seit: Jan 2007
Übersetzung von
Terese Robinson
XXI.
Nein, jenen Reimeschmieden gleich’ ich nicht,
Die die gemalte Schönheit zart besingen,
Der Erde Pracht, ja selbst des Himmels Licht
Zum Schmuck und Rahmen ihrer Schönheit dingen;
Die ihre schwülstigen Vergleiche breiten
Um Sonne, Mond um Erd’ und Meeresgrund,
Um Blütenflor und alle Kostbarkeiten,
Die sich vereinen unterm Himmelsrund.
O laßt mich, treu im Lieben, treu euch sagen,
Glaubt mir, mein Liebster ist so schön fürwahr,
Wie eine Mutter je ein Kind getragen,
Wie Himmelskerzen, doch nicht ganz so klar.
Der rede mehr, der sucht im Reden Heil,
Anpreisen will ich nicht, was mir nicht feil.
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Registriert seit: Jan 2007
In der Übersetzung von
Johann Gottlob Regis
XXI.
Nicht jene Muse hab’ ich mir erwählt,
Die aus gemalten Reizen Lieder saugt,
Selbst nur zur Färbung braucht des Himmels Zelt,
In seine Schönheit alles Schöne taucht;
Die nur zusammenhäuft hochtrabende Vergleiche
Mit Sonn’ und Mond, dem köstlichsten Gestein
In Erd’ und See, mit Florens jüngstem Zweige,
Und was nur Seltnes hegt des Himmels Wölbung ein.
O laß mich, treu in Lieb’, auch treu nur schreiben!
Dann glaube mir: so reizend ist mein Freund
Wie je ein Mutterkind, wenn er die goldnen Scheiben
Des Sternenplanes gleich nicht überscheint.
Mehr sage, wer mit Worten abzuspeisen:
Ich, der ich nichts verkaufe, mag nichts preisen.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Registriert seit: Jan 2007
Übersetzung von
Max Josef Wolff
XXI
Nicht jener Muse ähnelt mein Gedicht,
Die aufgeschminkte Reize nur entflammen,
Die, sich zu putzen, von dem Himmel spricht
Und alle Erdenschönheit trägt zusammen,
Um sich in prunkendem Vergleich zu paaren
Mit Sonne, Mond, dem Schatz der See, der Welt
Dem jungen Lenz und allem Wunderbaren,
Das sich gestaltet unterm Himmelszelt.
Nein, wahr, wie ich empfinde, will ich singen,
Und schöner, glaubt mir, ist kein Erdenkind
Als meine Liebe, wenn auf Ätherschwingen
Die goldnen Leuchten auch noch schöner sind!
Laß andre schwatzen, mehr will ich nicht sagen,
Ich will die Liebe nicht zu Markte tragen.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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