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Ricky
#1
Katzenklage

Die Luft spielt noch mit Blättern vor dem Haus,
die dort vom letzten Herbststurm übrig sind.
Heut ging sie leise in die Nacht hinaus
und ihren Namen gebe ich dem Wind.
 
Er weht mir ins Gesicht und fort und fort,
biegt so wie sie einst Zweige, Busch und Gras
lässt mir Erinnerung , ein letztes Wort
ein letztes Bild gerahmt und hinter Glas,
 
An ihren Krallen war oft Blut von mir,
in Ihrem Fell das Streicheln meiner Hand,
Magie nach Katzenart - von  Mensch zu Tier
 
von Tier zu Mensch, ein stetes Liebesband.
Fast 20 Jahre Teil von Uns und Wir -
Trauernde Drei jetzt statt vereinter Ver.


.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#2
Hallo,

Das läuft für mich weitgehend rund. Die erste Zeile klingt allerdings nicht sehr geschmeidig. Ich denke, es liegt an den fehlenden Artikeln. Vielleicht:

Die Luft spielt mit den Blättern vor dem Haus

Das wäre es auch schon, was ich zur äüßeren Form anzumerken habe.

Zur Dramaturgie fällt mir allerdings auf, dass erst recht spät klar wird, dass es um eine Katze geht, und damit vermutlich um ihr Ableben. In der ersten Häfte liest es sich wie ein Trennungs- oder Abschiedsgedicht von einer alten Freundin, dabei braucht das Thema weder Rätsel, noch Pointe.

Zum Wind: Wenn ich dem Wind etwas mitgebe (Die Blätter, den Namen) oder der Wind mir etwas nimmt, dann schaue ich doch dem Wind hinterher. Den Wind im Gesicht habe ich doch eher wenn ich vom Wind etwas erwarte oder mit ihm kämpfe.
Hier stimmt das Bild für mich nicht.

Meinst du, dass du dich in ihre Streunerseele hineinversetzt, wenn du dein Gesicht in den Wind drehst?



Liebe Grüße

ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Hallo Zaunkönig,

die erste Zeile ändere ich entsprechend deines Vorschlags ab und spendiere der Luft einen Artikel. Die Blätter kriegen keinen. 

Die Luft spielt noch mit Blättern vor dem Haus. Ich lege Wert auf das "noch", vorher hat die Katze damit gespielt. Deswegen gehts für mich nicht ohne noch.  Das Rätsel sollte natürlich keins sein, es ist einfach Betriebsblindheit. ich weiß ja, wer da gemeint ist. DDaher werde ich den Titel abändern auf "Katzenklage", Katzenjammer würde wahrscheinlich wieder in die falsche Richtung gehen.

Zum Wind. Wenn ich jemand was gebe, auch wenn es nur metaphorisch ist, dann steht mir der gegenüber. Der Wind, bläst mir dann ins Gesicht und die Zeit mit der Katze ist vorbei, diese Zeit liegt hinter mir. Von daher passt es perspektivisch.

Es gibt auch noch einige Stellen, die ich abändern möchte, die sind aus der Hüfte heraus geschrieben worden, im ersten Schmerz sozusagen. Es ist meine Katze, es sind meine Familie und ich , die heftig getrauert haben, als wir die Katze nach fast 20 Jahren einschläfern mussten. Das eine oder andere Katzengedicht hat hier im Forum Platz gefunden, unter anderem auch welche die dem Tod der Tiere geschuldet sind. Vielleicht ziehe ich die hier zusammen.

Danke fürs Lesen und den Korrekturvorschlag.

Sneaky
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